*** Herzlich willkommen in meiner Theaterklause *** Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Aufenthalt ***
Oper in Essen

Homepage Übersetzung

 

                                     

Oper in der Ruhrmetropole (Saison 2015/2016)

 

Für die neue Saison habe ich mir schon etliche Karten besorgt, u. a. für Macbeth (alle drei Vorstellungen), La Bohème, Madama Butterfly, Fidelio und Ballo in Maschera.

Ich werde mir natürlich noch vieles mehr ansehen, und meine Lieblingsstücke, wie immer, merhfach.

Auch diese Saison verspricht super schön zu werden.

Hier starte ich am 05. September mit der Wiederaufnahme der Madama Butterfly.


05. September 2015, Madama Butterfly von Giacomo Puccini - Wiederaufnahme 

Diese Oper geht eigentlich auch immer, und die Inszenierung von Tilmann Knabe ist einfach immer wieder sehenswert. Ein gut aufgelegtes und spielfreudiges Ensemble - Besetzung wie sonst auch - bescherte uns einen wunderschönen Opernabend. Schade nur, dass die Vorstellung für Essener Verhältnisse sehr dürftig besucht war.

12. September 2015, Fidelio von Ludwig van Beethoven  - Wiederaufnahme 

Und wieder einmal dieses wunderbare Werk, das ich mir einfach immer wieder anschauen kann. Schade nur, dass der Zuschauerraum wie ein "Schweizer Käse" aussah. Die Besetzung war unverändert und großartig wie gewohnt. Ich habe die Stunden sehr, sehr genossen. Immer wieder gerne!

20. September 2015, Macbeth von Giuseppe Verdi - Wiederaufnahme 

Auf die heutige Vorstellung nach längerer Zeit habe ich mich auch wieder sehr gefreut. Verdis düsteres Werk wird ja nicht so oft gespielt und gefällt sicher auch nicht jedem. Mag die Geschichte um dieses blutrünstige Königspaar auch sehr verstörend sein, so ist Geschichte nun mal mitunter, die Musik ist hinreißend. Es gab einen neuen Banquo: Marko Mimica von der Deutschen Oper Berlin, der mir sehr, sehr gut gefallen hat. Katrin Kappluschs Lady wirkte auf mich heute intensiver als beim letzten Mal. Sie war auch klasse. Ansonsten war die Besetzung wie damals. Es war auf jeden Fall ein toller Opernabend, wenn auch schlecht besucht für Essener Verhältnisse. Das anwesende Publikum wusste die Leistung des starken Ensembles jedoch sehr zu schätzen.

03. Oktober 2015, Macbeth von Giuseppe Verdi 

Heute hat mich meine Mama begleitet, der die Musik auch sehr gefiel, ebenso begeisterte sie das tolle Ensemble. Nur die Story fand nicht so recht Anklang bei ihr. Das heutige Publikum war irgendwie etwas lahm. Trotz des Feiertages war es auch nicht besser besucht.

17. Oktober 2015, Madama Butterfly von Giacomo Puccini

Diese Oper habe ich in den letzten Jahren richtig schätzen gelernt und besuche sie so häufig wie möglich. Diese Inszenierung von Tilman Knabe gefällt mir darüber hinaus sowieso sehr. Auch ohne den Kitsch vergangener Tage weiß das Stück zu berühren, denn es kommt ja vor allem auf die Darsteller an. Und die waren klasse wie immer. Meiner Begleitung gefiel es auch sehr.

31. Oktober 2015, Macbeth von Giuseppe Verdi 

Gerne habe ich mir dann auch noch die vorerst letzte Aufführung von Macbeth angesehen. Ich mag diese etwas abstruse Inszenierung. Mir ist aber auch aufgefallen, dass da etwas verändert worden war: in der ersten Staffel gab es einen Baum, der sich dann, als Macbeth die Hexen beschwor, samt Wurzeln nach oben zur Decke hob. Das gab es jetzt nicht mehr, warum auch immer. Ich fand, dass es fehlte. Es ist zwar ein düsteres Geschehen, aber ich sehe und höre diese Oper einfach immer wieder sehr gerne. Bestimmt auch bei einer erneuten Wiederaufnahme. 

08. November 2015, La Bohème von Giacomo Puccini

La Bohème geht irgendwie auch immer, und die Vorstellung war wirklich hervorragend besucht. Es ist ja auch rein musikalisch ein wundervolles Werk, die Handlung ist natürlich auch schön. 

Wir hatten nach meiner Ansicht gestern die wohl beste Besetzung, die jemals in Essen in dieser Produktion aufgetreten ist, und ich habe die Oper hier oft gesehen. Irgendwas stimmte immer nicht, aber an diesem Tag war es einfach perfekt:

  • Rodolfo - Abdellah Lasri - der perfekte Rodolfo, einfach nur klasse und hinreißend in absolut allen Belangen. SO muss ein Rodolfo sein, wenn es perfekt und harmonisch sein soll. Bekam zu Recht den meisten Applaus und auch Szenenapplaus
  • Marcello - Heiko Trinsinger - super wie immer, ihn hatte ich ja fast immer in der Rolle gesehen
  • Schaunard - Georgios Iatrou - ein neues Ensemblemitglied, auch echt klasse und überzeugend, bin gespannt auf größere Rollen, die er spielen wird
  • Colline - Baurzhan Anderzhanov - ja, klasse wie man es von ihm gewohnt ist
  • Benoit - Thomas Sehrbrock
  • Mimi - Jessica Muirhead - eine wunderbare Mimi mit einer sehr schönen und warmen Stimme, gerne mehr davon, bekam auch sehr viel Applaus und Szenenapplaus
  • Parpignol - Albrecht Kludszuweit
  • Musetta - An De Ridder - endlich mal eine überzeugende Musetta, die auch optisch und von der Ausstrahlung her in dieser Rolle überzeugte und dies auch von der Bühne herüberbrachte. Ein hübsches Mädel allein reicht eben nicht. Es genügt ganz einfach nicht, der Rolle stimmlich gewachsen zu sein, diese Rolle verlangt eine echte Frau und kein Püppchen, das ist schlicht unglaubwürdig
  • Alcindor - Mateusz Kabala
  • Sergeant - Andreas Baronner
  • Zollbeamter - Michael Kunze
  • Musikalische Leitung - Manlio Benzi

Zur Inszenierung habe ich in der Vergangenheit schon einmal etwas geschrieben. Siehe dazu: Saison 2013/2014.

Es war jedenfalls ein absolut hinreißender und ganz wunderbarer Opernabend, ein voller musikalischer Genuss mit einem tollen Ensemble!

04. Dezember 2015, Un ballo in maschera von Giuseppe Verdi

Diese etwas schräge Inszenierung hatte ich schon des öfteren gesehen. Die Bühnenausstattung erinnerte etwas an die Macht des Schicksals, eine große weite Bühne mit nicht zuviel, aber edlen,  Requisiten. Das ist ja völlig okay. Die Kostüme waren sehr schick und passend. Normale Übertitelung gab es nicht, dafür, wie schon bei Aida, hatte man entsprechende, in diesem Fall eher ironische Kommentare abgegeben, so als Beispiel, dass Amelia vor ihrem Tod durch Renato noch einmal ihr Kind umarmen wollte. Dann stand dort "...und Gott Renato erlaubte es..." Allzu ernst nehmen darf man das Ganze jetzt nicht. Da die Musik aber so überaus schön und überirdisch ist, empfinde ich das jetzt nicht als störend. Ist ja auch mal ganz nett es so zu inszenieren.

Ich hatte schon etliche Darsteller erlebt, und dies war nun die neueste Besetzung:

  • Riccardo - Michael Wade Lee
    Renato - Luca Grassi 
    Amelia - Katrin Kapplusch
    Ulrica - Ieva Prudnikovaite
    Oscar - Christina Clark
    Silvano - Georgios Iatrou
    Samuel - Bart Driessen
    Tom - Baurzhan Anderzhanov
    Primo Judice - René Aguilar

Auf Luca Grassi hatte ich mich besonders gefreut, denn er hatte mich schon in der Straniera als Valdeburgo so überzeugt. Er war echt klasse auch heute Abend wieder. Ich fand alle Rollen toll besetzt, so dass es mit dieser hinreißenden Musik ein Abend zum Dahinschmelzen war. Im Januar gibt es eine Wiederholung.

05. Dezember 2015, La Bohème von Giacomo Puccini

Die heutige Vorstellung besuchte ich wieder mit meiner Familie. Für meinen Mann war es, was ich kaum glauben konnte, die erste Bohème überhaupt, und er war total begeistert, nicht nur von der anrührenden und schönen Musik, sondern auch von dem tollen Ensemble. Wäre es nicht die letzte Vorstellung gewesen, hätte er sie sich sofort wieder angesehen. Es wird schon nicht das letzte Mal gewesen sein...

24. Januar 2016, Un ballo in maschera von Giuseppe Verdi

Diese Oper geht auch immer, auch wenn, wie erwähnt, die Inszenierung an einigen Stellen leicht merkwürdig ist. Ich kann damit aber gut leben, da ja Verdis Musik alles wett macht, und man dennoch einen wundervollen Abend hat. Diese letzte Vorstellung war ausverkauft, und es gab am Ende sehr viel Applaus für das großartige Ensemble.

13. Februar 2016, Faust von Charles Gounod

Ich muss gestehen, dass ich diese Oper bislang noch nie gesehen hatte. Ich kannte nur einige Arien daraus. Allerdings wird „Faust“ als Oper auch nur selten gespielt. Die Kritik in der Presse war sehr positiv, die Bilder auf der Webseite sprachen mich an, und ich wusste, es steht ein super Ensemble auf der Bühne.

Das Bühnenbild ist zunächst schlicht: man sieht ein rundes Gebilde, das aussieht wie eine Art Turm mit Kacheln, davor eine Möglichkeit zum Sitzen. Zunächst kommt der junge Faust auf die Bühne und schiebt die Bahre mit der toten Marguerite. Um den Turm ist ein Ring, der sich dreht. Beide verschwinden wieder von der Bildfläche, und Faust rollt nun in einem Rollstuhl auf die Bühne. Er ist sehr alt, hängt an Schläuchen, und würde seinem Leben gern ein Ende bereiten. Das Leben hat ihm nichts mehr zu bieten. Junge Mädchen – Kostüme aus den 30er/40er Jahren mit Faltenrock, Kniestrümpfen, flachen Schuhen – erscheinen auf der Szene, zum Teil auf Fahrrädern sitzend oder stehend,  und singen fröhliche Frühlingslieder. Sie erscheinen wie Puppen, die sich auch nicht bewegen. Der Chor trägt durchweg Puppenmasken, und zwar solche, bei denen die Haare aufgemalt sind. Sieht irgendwie schön aus.

Nun, Faust wird angesichts dieser Leichtigkeit immer griesgrämiger, kann er doch an all dem am Ende seines Lebens nicht mehr teilhaben. Er beschwört den Teufel, und dieser erscheint ihm in Méphistofélès. Der bietet ihm Macht und Reichtum, er solle seine Wünsche äußern, alles sei möglich. Faust ist daran aber nicht interessiert, vielmehr wünscht er sich seine Jugend, Manneskraft und Vitalität zurück, um endlich Versäumtes nachzuholen. Kein Problem für Méphistofélès. Er zeigt Faust zunächst eine Vision der jungen Marguerite. Diese gefällt Faust so sehr, dass er sich dazu entschließt einen Pakt mit dem Teufel einzugehen. Der Preis ist hoch: er muss seine Seele verkaufen.

Gesagt, getan, aus dem Greis wird ein schicker junger Mann im „Elvis-Look“ – rosafarbener Anzug mit irisierenden, durchsichtigen  Pailletten, goldfarbener Satin-Kummerbund, weißes T-Shirt, schwarze Stiefel - Nun, dann kann es ja auf ins Vergnügen gehen…

Méphistofélès und Faust besuchen einen Rummel – Méphistofélès trägt das gleiche Outfit -. Faust erblickt Marguerite, die aber ist mit ihrem Bruder Valentin zum Rummel gekommen. Er will sich von ihr verabschieden, um in den Krieg zu ziehen. Außerdem hat Faust da noch einen Rivalen namens Siébel, den es gilt auszuschalten. Siébel (in einem Schneehasen-Kostüm) hat einen Bauchladen, mit dem er dort sein Geld verdient. Natürlich kein Problem für Méphistofélès. Er lenkt ihn ab, so dass sich Faust seiner Angebeteten nähern kann. Die beiden kommen auch ins Gespräch, aber als Faust sie nach Hause bringen möchte, lehnt sie zur Enttäuschung Fausts ab. Was tun? Keine Sorge, es gibt ja Méphistofélès…

Siébel bringt Marguerite kleine, bescheidene, aber eben lieb gemeinte Präsente zu ihrem Haus (ein Wohnwagen in diesem Fall).  Méphistofélès sieht sich das an und macht sich auf den Weg, protzigere Gaben zu beschaffen, um das Mädchen zu beeindrucken. Faust bleibt allein zurück und ist beeindruckt von der Reinheit und Schlichtheit Marguerites. Er beschließt daraufhin lieber von ihr zu lassen.

Marguerite entdeckt erst Siébels Präsente, worüber sie sehr erfreut ist. Dann entdeckt sie die protzigen Pakete und geht sofort von einem Irrtum aus. Aber die Neugier siegt, und sie öffnet Paket für Paket. So enthüllt sie ein schickes Paillettenkleid in Weiß, silberne Schuhe, Schmuck und ein besonderes Accessoire: einen glitzernden Stab mit einem Stern, mit dem man zaubern kann, und damit bringt sie einen Baum zum Leuchten. Es ist eine Tanne mit bunten Lichterketten. Sieht bezaubernd aus.

Marthe Schwerdtlein, Marguerites Nachbarin kommt, sieht die tollen Sachen und schnappt sich gleich etwas von dem Schmuck, mit dem sie sich selber schmückt. Die Dame stört aber sehr und muss entfernt werden. Eine Aufgabe für den guten Méphistofélès. Er lenkt sie gekonnt ab und schmeichelt ihr, so dass sich Faust seiner Marguerite nähern kann. Sie gestehen einander ihre Liebe. Jedoch bittet sie ihn nun zu gehen und am nächsten Tag wieder zu kommen. Faust entfernt sich, aber Méphistofélès überredet ihn in Hörweite zu bleiben. Dabei erfährt er dann wie sehr sich Marguerite in ihn verliebt hat und sich nach ihm sehnt. Daraufhin kommt Faust aus seinem Versteck, und die Liebenden fallen sich in die Arme.

Einige Zeit später verlässt Faust Marguerite, die ein Kind von ihm erwartet. Ob er von dem Kind weiß, geht aus der Handlung nicht hervor. In der damaligen Zeit eine Schande, und Marguerite bekommt das auch deutlich zu spüren, indem sie vom Volk verachtet wird. Nur Siébel hält weiter zu ihr, will sie trotz Kind heiraten. Sie lehnt ab, da sie Faust immer noch liebt. Der treibt sich indessen mit allen möglichen anderen Frauen herum und genießt sein Leben in vollen Zügen.

Valentin kommt aus dem Krieg und sieht, was inzwischen geschehen ist. Ihm wird auch gleich klar, dass Faust der Verführer ist. Méphistofélès provoziert ihn, indem er sich über das Schicksal Marguerites lustig macht. Inzwischen plagt Faust die Reue, und er beschließt zu Marguerite zurückzukehren. Valentin ist empört über Faust, und es kommt zum Kampf zwischen den beiden, den er mit seinem Leben bezahlt. Im Sterben verflucht er seine Schwester. Diese sucht nun Trost im Gebet, aber das wiederum lässt Méphistofélès nicht so ohne weiteres zu, nein er verflucht sie nun seinerseits und prophezeit ihr ewige Verdammnis und dass ihr niemals vergeben würde, was sie in völlige Verzweiflung und Trostlosigkeit wirft. Für Faust ist in diesem Moment kein Platz mehr in ihrem Leben. Niemand kann sie wirklich trösten.

Durch viel Schnee, der auf die Bühne rieselt, bekommen die letzten zwei Akte eine besondere Atmosphäre.

Man sieht dann einen toten Säugling auf der Szene. Marguerites Kind. Ob sie es getötet hat, oder ob es ein Unglück war, weiß man nicht. Jedenfalls wird sie des Mordes an ihrem Kind angeklagt und ins Gefängnis gesteckt. Sie verfällt dem Wahn und sieht im Traum ihre Hochzeit mit Faust – wunderschön gemacht, mit riesiger Torte, tollen Kostümen – und denkt an die schöne gemeinsame Zeit mit Faust zurück.

Dieser macht sich mit Méphistofélès auf den Weg zum Gefängnis, um sie zu befreien. Aber Marguerite, gefangen in ihrem Wahn und Erinnerungen und des Lebens müde, lehnt die Rettung ab. Faust bleibt verzweifelt zurück. Marguerite wird hingerichtet, und ein himmlischer Chor verkündet ihre Erlösung. Faust aber ist nun für immer an Méphistofélès gebunden. Ein hoher Preis für ein wenig irdisches Vergnügen.

Das Ganze ist wirklich sehr dramatisch. Ich wusste nicht, dass die Oper so schön ist. Gounods Musik ist hinreißend. Die Inszenierung gefiel mir auch ausnehmend gut. Schöne Kostüme, passende Requisiten, dazu die schlichte Bühne und viel Schnee. Das alles ergab ein sehr rundes Bild. Ich habe mir spontan weitere Karten gekauft und nehme auch meine Familie demnächst mit.

Diese schöne Oper kann ich nur empfehlen, da lohnen sich wirklich mehrere Besuche.

Und hier noch die Besetzung:

  • Faust – Abdellah Lasri – hinreißend wie immer. Er singt diese Partie wunderbar. Sie ist wie für ihn gemacht. Perfekt besetzt, auch darstellerisch!
  • Méphistofélès – Alexander Vinogradov – eine Offenbarung! Tolle, tolle Stimme und klasse Darsteller. Super!
  • Valentin – Martijn Cornet – super wie gewohnt. Immer eine sichere Bank!
  • Wagner – Andreas Baronner – immer gut, wenn als Solist eingesetzt
  • Marguerite – Jessica Muirhead – wunderbare Besetzung. Ihre herrliche Stimme passt perfekt zu dieser Rolle. Hinreißend wie immer!
  • Siébel – Karin Strobos – war auch wieder klasse, ich höre ihre schöne Stimme immer gerne, und auch sie ist immer eine sichere Bank, damit kann nichts schiefgehen!
  • Marthe Schwerdtlein – Almuth Herbst – Gelsenkirchens Geheimwaffe für alles. Diese tolle und vielseitige Künstlerin kann man eben überall einsetzen. Toll gemacht, wie immer!
  • Bühnenmusik Trompete – Lionel Jaquerod
  • Musikalische Leritung – Sébastien Rouland
  • Inszenierung, Bühne – Philipp Stölzl
  • Co-Regie – Mara Kurotschka
  • Bühne – Heike Vollmer
  • Kostüme – Ursula Kudrna
  • Licht-Design – Ulrich Niepel
  • Dramaturgische Betreuung – Markus Tatzig
  • Choreinstudierung – Patrick Jasolka 

 

11. März 2016, Faust von Charles Gounod

Natürlich habe ich mir diese hinreißende Oper erneut angesehen und war erneut restlos begeistert. Schade, dass diese Oper so selten gespielt wird. Ich habe es jedenfalls mal wieder total genossen!

 

02. April 2016, Faust von Charles Gounod

Heute haben mich mein Mann und meine Mutter begleitet, die ebenfalls total begeistert waren von dieser wunderbaren, letzten Vorstellung, dieser Saison. Leider war Abdellah Lasri indisponiert, konnte aber seine Rolle wenigstens spielen. Dankenswerterweise hatte Luc Robert, der vor einiger Zeit in Dortmund einen wunderbaren Don Carlo gesungen hatte, Zeit gehabt einzuspringen und sang die Partie des Faust von der Seite aus. Er war extra morgens aus Tallinn angereist, wo er ein Engagement hatte. Und er sang die Partie wirklich richtig klasse. Das Zusammenspiel der beiden war auch hier mehr als gelungen. Das Publikum wusste das sehr zu schätzen. 

Diese Oper kann man sich nun wirklich mehrmals ansehen, zumal ja auch die Musik einfach nur wunderbar ist.

10. April 2016, Tosca von Giacomo Puccini

Tosca geht auch immer. Dieses Mal war ich in Begleitung meines Mannes und meiner Freundin. Beide fanden die Aufführung ebenfalls super. Die heutige Besetzung konnte sich wirklich sehen lassen:

  • Floria Tosca - Katrin Kapplusch
  • Mario Cavaradossi - Gaston Rivero
  • Baron Scarpia - Ivan Inverardi
  • Cesare Angelotti - Baurzhan Anderzhanov
  • Mesner - Bart Driessen
  • Spoletta - Rainer Maria Röhr
  • Sciarrone - Karl-Ludwig Wissmann
  • Schließer - Peter Holthausen
  • Hirt - Leonie van Rheden
  • Musikalische Leitung - Giuliano Carella

Ich empfand dies als eine der besten Besetzungen, die ich bislang in Essen in dieser Produktion gesehen habe. Ein sehr gelungener Abend!

07. Mai, Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart

Diese satirische Inszenierung hatte ich schon mehrfach gesehen. Gefällt sicher nicht jedem, aber ich hatte mal wieder einen vergnüglichen Abend. Das Publikum war äußerst applaudierfreudig, und am Ende gab es standing ovations. Selten genug in Essen. 

Die Donna Anna wurde heute gesungen von der wunderbaren Jessica Muirhead. Die Partie des Masetto war besetzt mit Karel Martin Ludvik, der mir auch sehr gut gefiel, und den ich schon als Morbio in der schweigsamen Frau sehr gut fand. Alle anderen Rollen waren besetzt wie in der Saison 2013/2014. (Unter dem 20.06.14 habe ich ausführlicher darüber berichtet).  

10. Juli 2016, Aïda von Giuseppe Verdi

Die Oper habe ich länger nicht gesehen und freute mich umso mehr auf die Vorstellung. Die Inszenierung kannte ich schon von früher. Sie ist gar nicht so modern, lediglich im zweiten Akt erlaubt sich die Regie ein paar Freiheiten, indem zum Beispiel die Tempeltänzerinnen ausgetauscht wurden durch die „Memphis Twins“ (eine Art Go Go Girls) ersetzt, dann salutierten die Veteranen sämtlicher Kriege vor dem König, Witwen opferten ihre Kinder als Krieger, etc. Dazu gab es entsprechende Anmerkungen als Übertitel wie schon beim Maskenball des gleichen Regisseurs. Ich fand das jetzt nicht schlimm, meine Begleitung ebenfalls nicht. Alles andere fand ich noch recht klassisch, auch die Kostüme waren entsprechend der jeweiligen Situation mal sehr schick, besonders bei Amneris, oder eben auch mal schlicht. Das Bühnenbild war schlicht, man kam mit wenigen Requisiten aus, am Ende hat man das mit dem Grab gut gelöst: die Bühne ging weit nach hinten ins „Unendliche“, und man verstärkte die Grabatmosphäre mit entsprechender Beleuchtung.

Zur Handlung: (Wikipedia)

Schauplatz der Oper ist Ägypten zur Zeit der Pharaonen. Die Titelfigur Aida ist eine äthiopische Königstochter, die nach Ägypten als Geisel verschleppt wurde. Der ägyptische Heerführer Radames muss sich entscheiden zwischen seiner Liebe zu Aida und seiner Loyalität dem Pharao gegenüber beziehungsweise der Hochzeit mit Amneris, der Tochter des Pharaos.

Erster Akt

Aida ist die Tochter des äthiopischen Königs. Sie lebt als Sklavin am ägyptischen Hof und ist von tiefer Liebe zu Radames erfüllt. Als die Äthiopier nach Ägypten eindringen, um Aida zu befreien, soll Radames das ägyptische Heer im Feldzug gegen die Äthiopier führen. Er ist zuversichtlich, nach dem Feldzug Aida zu heiraten. Amneris, die selbstbewusste Tochter des Pharaos, liebt den Feldherrn ebenfalls. Radames rückt nach einer feierlichen Zeremonie mit den Truppen aus. Aida ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu ihrem Land und zu Radames.

Zweiter Akt

Das ägyptische Heer hat gesiegt. Amneris entlockt Aida ihr Liebesgeheimnis, indem sie ihr erzählt, Radames sei in der Schlacht gefallen. Amneris erkennt in Aida ihre Rivalin. Sie befiehlt ihr, sie als Sklavin zum anstehenden Siegesfest zu begleiten. Der König von Ägypten empfängt vor den Toren Thebens feierlich Radames und seine Truppen. Er befiehlt, die im Krieg gefangenen Äthiopier vorzuführen. Einer der Gefangenen ist Amonasro, der äthiopische König und Aidas Vater. Er gibt sich in Theben als Unterführer aus und schildert den angeblichen Tod des äthiopischen Königs. Amonasro wie auch Radames bitten um die Freilassung der Gefangenen. Der Oberpriester Ramphis und der König können sich diesen Bitten nicht mehr entziehen und lassen die Gefangenen frei. Lediglich Amonasro als Sprecher der Gefangenen und Aida sollen als Geiseln zurückbehalten werden. Als Lohn für seinen erfolgreichen Feldzug soll Radames auf Wunsch des Königs dessen Tochter Amneris heiraten und nach dessen Tod selbst König von Ägypten werden.

Dritter Akt

Es ist Nacht am Nilufer. Im Hintergrund erhebt sich der Isistempel. Ramphis führt Amneris zum Tempel, in welchem sie in der Nacht vor ihrer Hochzeit zur Göttin Isis beten will. Heimlich wartet hier Aida auf Radames. Doch vorher erscheint ihr Vater. Er will seine Tochter dazu bewegen, Radames das Geheimnis zu entlocken, welchen Weg die ägyptischen Truppen einschlagen würden, um in Äthiopien einzufallen. Doch obwohl ihr der Vater mit ergreifenden Worten die ferne Heimat in Erinnerung ruft, widersetzt sich ihm die Tochter. Inzwischen kommt Radames und Amonasro muss sich verbergen. Aida bittet den Geliebten, mit ihr aus Ägypten zu fliehen. Vielleicht kenne er einen geheimen Pfad, der von den ägyptischen Truppen nicht bewacht würde. Da nennt ihr Radames, der nicht ahnt, dass er belauscht wird, nach einigem Zögern dieNapataschlucht. Triumphierend tritt nun Amonasro aus seinem Versteck hervor und gibt sich als König der Äthiopier zu erkennen. Radames erkennt, dass er ungewollt sein Vaterland verraten und sich dadurch entehrt hat. Als sie nun zu dritt fliehen wollen, tritt Amneris aus dem Tempel hervor und ruft „Verräter!“ („Traditor“). Amonasro stürzt sich auf sie, um sie zu erdolchen, aber Radames tritt dazwischen und verhindert die Bluttat. Er lehnt es aber ab, mit Aida und ihrem Vater zu fliehen. Dann reicht er dem herbeieilenden Ramphis sein Schwert und lässt sich ohne Widerstand gefangen nehmen. Zwischenzeitlich ist es Amonasro gelungen, mit seiner Tochter Aida zu entkommen.

Vierter Akt

1. Szene: Vor den Türen des Gerichts im königlichen Palast. Saal im Palast des Pharaos, von dem ein Gang in den Gerichtssaal, ein anderer in das Gefängnis, in dem Radames gefangen gehalten wird, führt.

Amneris ist verzweifelt, zwischen Wut, Schmerz und Liebe hin- und hergerissen. Sie möchte Radames retten und lässt ihn vorführen. Sie beschwört ihn vergeblich, sich vor dem Gericht der Priester zu verteidigen, um sein Leben zu retten. Radames aber sieht keinen Sinn mehr in einem Leben ohne Aida, die er von Amneris getötet glaubt. Daraufhin berichtet Amneris, dass Amonasro gefallen sei, Aida jedoch habe fliehen können und am Leben sei. Sie verspricht Radames das Leben, den Thron und ihre Liebe, wenn er auf Aida verzichte. Radames ist aber zum Tode entschlossen und kehrt in sein unterirdisches Gefängnis zurück. Unsichtbar hört man die Anklage der Priester und vernimmt das dreimalige Schweigen Radames'. Er wird dazu verurteilt, in den Räumen unter dem Altar der Göttin lebendig begraben zu werden.

2. Szene: Ein Tempel mit einer Krypta.

Während Radames in einem unterirdischen Gewölbe eingemauert ist, hofft er, dass Aida inzwischen in Äthiopien in Sicherheit ist. Nachdem der letzte Stein seinen Platz gefunden hat, vernimmt Radames einen Seufzer, sieht einen Schatten und erkennt Aida, die sich bei Tagesanbruch in die Krypta geschlichen hat, um mit ihm, zum Schluss in seinen Armen, zu sterben. Gemeinsam nehmen die beiden Geliebten gelassen und verklärt Abschied von diesem „Tal der Tränen“, während oben im Tempel die Priesterinnen singen und Amneris trauernd zu Isis betet, Radames' Seele möge in Frieden Ruhe finden.

Immer wieder schön und dramatisch.

Und das war die wunderbare Besetzung des Abends, die in jeder Phase überzeugte, stimmlich wie darstellerisch:

  • Der König – Baurzhan Anderzhanov
  • Amneris – Helena Zubanovich
  • Aïda – Yannick-Muriel Noah
  • Radames – Gaston Rivero
  • Ramphis – Tijl Faveyts
  • Amonasro – Heiko Trinsinger
  • Bote – Albrecht Kludszuweit
  • Tempelsängerin – An De Ridder
  • Memphis Twins – Jelena Grjasnowa, Julia Schalitz
  • Musikalische Leitung – Ralf Lange
  • Inszenierung – Dietrich W. Hilsdorf
  • Ausstattung – Johannes Leiacker
  • Choreinstudierung – Patrick Jasolka
  • Choreigrafie – Ilse Dekker und Petra Slickers-Dekker
  • Licht – Jürgen Nase
  • Szenische Leitung der Wiederaufnahme – Frédéric Buhr

Am Ende gab es kollektiv standing ovations. Und das wirklich sehr verdient!

Und damit ist die Saison für mich zu Ende. Ich freue mich auf ein wunderbares Wiedersehen am 10. September, wenn die neue Saison mit der Wiederaufnahme von Hoffmann’s Erzählungen eröffnet wird. Wie immer gilt mein Dank allen Beteiligten für eine wirklich tolle und unvergessliche Saison. Tschüss und schöne Ferien 

 

 

 

 

 

Mausklick deaktivieren

Nach oben