*** Herzlich willkommen in meiner Theaterklause *** Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Aufenthalt ***
Opern im MiR

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Oper im MiR (Saison 2016/2017)

 

Für die neue Saison habe ich mir schon Premierenkarten gekauft für: Hoffmann's Erzählungen, Don Giovanni und Tristan und Isolde. Was andere Stücke betrifft, muss ich mal sehen, interessant wären vielleicht Der Florentiner Hut und die Passagierin. Inhaltlich klingt das sehr interessant, nutzt mir aber wenig, wenn mir die Musik nicht zusagt. Ich werde daher mal bei Youtube reinhören und mich dann entscheiden.

Auf die genannten Opern freue ich mich natürlich schon sehr. Das werden sicher wieder schöne und spannende Opernerlebnisse.

Die Premierenkarten für die drei Opern habe ich inzwischen gekauft. Vorstellungen für die anderen Produktionen folgen dann noch.

03. Oktober 2016 - Eröffnungsgala

Es war wie immer eine wunderbare Veranstaltung, launig und interessant, ebenfalls wie gewohnt, von Michael Schulz präsentiert. Es ist immer gut, sich diese Gala anzuschauen und anzuhören, damit man vorher weiß, worauf man getrost verzichten und worauf man sich wirklich freuen darf.

Benjamin Britten, sorry, ist mir nach wie vor nicht angenehm im Ohr. Ich würde mir manches Stück vielleicht als Theaterstück ansehen, nicht aber untermalt von einer Musik, die mein Ohr, nicht aber mein Herz, trifft. Letzteres ist aber für mich für einen harmonischen Abend unabdingbar. Dafür freue ich mich auf die drei Opern, werde aber auch den "Florentiner Hut" besuchen. Die Ausschnitte haben mir gefallen, Ebenso gefielen mir die Ausschnitte aus "Linie 1". Das könnte mir ebenfalls gefallen.

Almuth Herbst bekam den diesjährigen Preis, die anderen waren mir unbekannt, allerdings waren es, wenn ich mich recht erinnere, Regie- und Bühnenbildner-Teams. Dazu kann ich aber nichts sagen, da ich deren Produktionen nicht besucht habe und es auch nicht tun werde. 

Natürlich gab es auch Steampunk-Opernausschnitte. Toll dargebracht, kein Zweifel, aber einen ganzen Abend? Auf keinen Fall, da viel zu laut, aber nett mal reinzuhören. Die Gala dauerte ungewöhnlich lange, aber die Zeit verging im Fluge. Hat sich wie immer gelohnt!

01. Januar 2017 - Neujahrskonzert

Das Neujahrskonzert hat schon Tradition, auch inzwischen für uns. Erneut gab es Polka, Walzer etc. aus bekannten Opern, es gab aber auch Ballettmelodien aus berühmten Balletten, so zum Beispiel Dornröschen. Ein Musiker des Orchesters führte wie immer sehr launig und wirklich unterhaltsam durch das Programm. Kann man beschwingter ins neue Jahr gehen? Es war jedenfalls wieder ein wunderschönes Ereignis.

12. Februar 2017 - Der Florentiner Hut von Nino Rota

Der alte Film mit Heinz Rühmann war mir bekannt, und darauf fußt ja auch im Grunde genommen dieses wirklich amüsante Stück. Die Inszenierung war grandios, dazu wunderbar passende Kostüme und ein mehr als spielfreudiges Publikum. Man sah sich in die 40-er/50er Jahre versetzt. Es stimmte optisch wirklich alles, jegliche Räumlichkeiten kamen hervorragend herüber. Auch von der Musik her war es sehr schön anzuhören. Alles sehr gelungen.

Hier mal der Inhalt:

Vorgeschichte (Die Fahrschule):

​Monsieur Fadinard ist ein begehrter Junggeselle und ständig auf der "Pirsch". Treue? Wozu denn? Wäre doch viel zu langweilig, wo es doch so viele schöne und willige Damen gibt... Er hat Knies mit seiner derzeitigen Freundin, einer Modistin, und so ist er gerade mal unbeweibt. Kein Problem, steht doch da eine schicke Dame, die sich soeben von ihrem Geliebten verabschiedet hat und nichts gegen ein weiteres Techtelmechtel hat. Es ist Anaide Beaupertuis. Gerne lässt sie sich eine Fahrstunde von Fadinard erteilen, was man denn so unter einer Fahrstunde vorstellt *ähem*... Mitten in diese Liebelei stolpert die Modistin und reagiert entsprechend sauer. Die beiden Damen streiten sich, wobei Anaides Florentiner Hut zerrissen wird. Für sie ist es eine unmögliche Sitution, denn er ist ein Geschenk ihres sehr eifersüchtigen Gatten. Wie soll sie dem das denn nur erklären, hatte sie ihm doch vorgelogen ihre Kusine zu besuchen. Dabei kann das ja wohl nicht passieren. Sie flieht zu Emilio ihrem Geliebten. Fadinards neueste Eroberung ist die junge und sehr naive Elena Nonancourt. Er lädt sie ein auf eine "Fahrstunde". Sie ist eine gute "Schülerin". Leider verursacht Elena einen Unfall, und man landet im Graben. Dummerweise werden sie von Elenas strengem Vater erwischt, der die sofortige Heirat verlangt.

1. Akt - im Hause Fadinards - Hochzeitstag:

​Der Hochzeitstag ist da, unter anderem erscheint Elenas stocktauber Onkel Vézinet. Dem erzählt Fadinard in seiner Not, irgendwem muss man das Missgeschick ja erzählen, von dem beschädigten Florentiner Hut. Nur erzählt er dem eine abenteuerliche Geschichte, dass nämlich sein Pferd den Hut gefressen habe, nachdem er, Fadinard, ein Liebespaar in flagranti erwischt habe. Nun rücken ihm Anaide und Emilio auf den Pelz und verlangen, dass er den Hut ersetzen möge, sie würden so lange in seinem Haus bleiben, bis der Hut da sei, sonst könne Anaide unmöglich zu ihrem eifersüchtigen Gatten heimkehren. Also schickt Fadinard seinen Diener Felice los. Dieser kommt aber leider ohne Hut wieder, so muss sich Fadinard selber auf den Weg machen. Sein Schwiegervater ist wenig erfreut über die chaotischen Zustände.

2. Akt Im Hutladen / Im Palast der Baronin:

Kurzerhand begibt sich also Fadinard auf den Weg, um diesen Hut neu zu beschaffen, immer im Schlepptau ist die ganze Sippe. Zunächst versucht er es bei der Modistin, die erklärt ihm, dass sie genau den Hut, ihr einziges Exemplar, an die Baronin di Champigny verkauft habe. Tja, da bleibt ihm nicht anders übrig, als sich aufzumachen, die adelige Dame aufzusuchen. In ihrem Hause wird er aufgrund seines offenbar seltsamen Benehmens für den Stargeiger Minardi gehalten. Der echte Geiger hatte um eine Rose gebeten, die bekommt nun Fadinard. Als er zum Konzert gedrängt wird, erbittet er sich einen Hut der Dame, den er auch bekommt. Leider ist es nicht DER Hut. Seine Hochzeitsgesellschaft hat sich inzwischen über das Büffet hergemacht, da man das Haus der Baronin fälschlicherweisew für ein Nobelrestaurant gehalten hat. Der verzweifelte Fadinard fragt nach dem Florentiner Hut und bekommt erklärt, dass sie diesen an Herrn Beaupertuis abgetreten habe... Seine Gäste sprengen die Wohltätigkeitsveranstaltung der Baronin, alles geht im totalen Chaos unter, der echte Geiger erscheint, und die arme Baronin, der Ohnmacht nahe, ruft die Polizei. Fadinard eilt zurück nach Paris.

3. Akt - im Hause Beaupertuis:

Monsieur Beaupertuis ist beunruhigt, dass seine Gattin noch immer nicht zu Hause ist, die Besuche bei der Kusine dauern doch sonst nicht so lange. Langsam schwant ihm, dass sie ihn möglicherweise betrügt, hatte sie doch den Florentiner Hut, den er ihr geschenkt hat, auf als sie ging. Fadinard kommt herein und sucht ungefragt die ganze Wohnung nach dem Florentiner Hut ab, ohne zu wissen, dass der Bewohner der Wohnung der eifersüchtige Gatte Anaides ist. Dieser will mal langsam wissen, was das Ganze denn solle und erfährt, dass Fadinard nach dem Hut sucht und erzählt ihm, dass jene Dame unmöglich zu ihrem eifersüchtigen und brutalen Mann heimkehren könne ohne diesen Hut. Beaupertuis hat nun den Beweis, dass seine Gattin ihn wirklich betrügt. Er will die Adresse Fadinards um sich zu rächen. Als Fadinard erkennt, wen er vor sich hat, eilt er zu seinem Haus, um Anaide und Emilio zu warnen.

4. Akt - Am Bahnhof

Die Sippe ist inzwischen fix und fertig, sie haben Fadinards Spur verloren und kommen nun am Bahnhof an. Als Felice auftaucht, Fadinard sucht, um ihn nach der fremden Dame in dessen Haus zu fragen, bläst Nonancourt verärgert die Hochzeit ab und verlangt alle Geschenke zurück. Fadinard taucht ebenfalls auf und versucht die Gäste zurückzuhalten. Felice bringt wirklich brav alle Geschenke zurück. Fadinard sieht eine Hutschachtel, in welcher sich Onkel Vézinets Geschenk beindet: ein Florentiner Hut. Erleichtert läuft er nach Hause, um Anaide und Emilio zu holen. Mittlerweise hat der Bahnhofsvorsteher die Polizei geholt, da man die Hochzeitsgesellschaft für eine Diebesbande hält Als Fadinard zurück kommt mit Anaide und Emilio, ist die Hutschachtel zunächst leer. Es liegt nur ein Herrenhut darin. Nonancourt hatte den Hut an sich genommen. Fadinard erfährt, dass die Gesellschaft im Gefängnis einsitzt. Er eilt dorthin, sorgt dafür, dass alle freikommen und kann endlich Anaide den Hut übergeben. Fast hätte Onkel Vézinet doch noch alles verdorben, zum Glück kann man das verhindern. Und so kann man sagen: Ende gut, alles gut. Beaupertuis sieht zu seiner Erleichterung seine Frau mit dem Hut und geht erfreut und erleichtert mit ihr nach Hause. Am Ende wird Fadinard noch als Held gefeiert, weil er doch der Dame aus einer misslichen Situation herausgeholfen hat. Nun steht der Hochzeit nichts mehr im Wege...

Und dies war die grandiose und hinreißende Besetzung:

  • Fadinard - Ibrahim Yesilay
  • Nonancourt - Joachim Gabriel Maaß
  • Beaupertuis - Mark Weigel als Darsteller, Piotr Prochera als Sänger von der Seite
  • Onkel Vézinet - William Saetre
  • Emilio - Marvin Zobel
  • Felice - Tobias Glagau
  • Wache - Edward Lee
  • Ein Korporal - Michael Dahmen
  • Elena - Bele Kumberger
  • Anaide - Anke Sieloff
  • Modistin - Katharina Borsch
  • Baronesse die Champigny - Noriko Ogawa-Yatake
  • Musikalische Leitung - Thomas Rimes
  • Inszenierung - Sonja Trebes
  • Bühnenbild - Dirk Becker
  • Kostüme - Julia Reindell
  • Choreinstudierung - Alexander Eberle

JEDE Partie war absolut perfekt besetzt und hinreißend dargestellt und gesungen. Ich denke, besser geht es nicht. Das war wirklich ganz große Klasse, und wir hatten einen tollen und unterhaltsamen Abend.

Besonderen Dank an Herrn Maaß, der trotz Erkrankung auftrat und den Abend rettete, denn die Rolle des Nonancourt kann kaum jemand singen, um nicht zu sagen: aktiv zur Zeit überhaupt niemand. Dies gilt ebenso für Herrn Prochera, der nun alle drei Baritonrollen singen kann und die des Beaupertuis erst einen Tag zuvor gelernt hatte. Dank auch an Herrn Weigel, der die Rolle auf der Bühne darstellte, da nämlich Urban Malmberg so sehr erkrankt war, dass er gar nicht auftreten konnte. So wurde der Abend aber doch noch gerettet, und die letzte Vorstellung konnte gespielt werden. Ich freue mich, dass ich mir diese so selten gespielte Oper nun auch mal ansehen konnte. Es waren Gäste von weit her angereist, weil die Oper kaum gespielt wird.

Ein wirklich toller Abend!

04. März 2017, Tristan und Isolde von Richard Wagner - Premiere

Keine Frage, auf diese Aufführung hatte ich mich sehr gefreut und war entsprechend gespannt. Die Inszenierung war ohne "Aufreger": zu Beginn sieht man das Innere eines Schiffsrumpfs, aufgeteilt in "oben" und "unten". Unten befindet sich Isolde, die König Marke als Braut zugeführt werden soll, mit ihrer Dienerin Brangäne. Oben steht Tristan mit seinen Mannen. Isolde weiß sehr wohl, wer Tristan ist und was er ihr angetan hat: im Kampf hatte er ihren Bräutigam Morold getötet und ihr sein Haaupt zukommen lassen. Tristan, alias Tantris, wusste um ihre Heilkraft und ließ sich von ihr heilen. Sie wollte ihn eigentlich töten, aber ein Blick in seine Augen ließ es nicht mehr zu, und so zog er zurück in König Markes Reich. Nun also soll er sie seinem Oheim zuführen. Eine Heirat aus politischen Gründen. Isolde erzählt dies Brangäne. Sie verspürt wenig Lust sich als Pfand benutzen zu lassen und will Tristan dazu bringen mit ihr einen Todestrank zu nehmen und gemeinsam mit ihr zu sterben, gewissermaßen als Sühne. Erstaunlicherweise ist dieser dazu bereit. Brangäne will unter keinen Umständen, dass ihre Herrin stirbt und tauscht den Todes- gegen einen Liebestrank aus. Nach dem Trank verlieben sich die zwei unsterblich ineinander, mit bösen Folgen, wie man sich vorstellen kann.

Das Schiff legt an, König Marke nimmt seine Braut in Empfang. Diese fühlt sich nun noch schlechter, zumal sie ja in Tristan verliebt ist. Die zwei vereinbaren ein heimliches Treffen. Die Bühne ist nun schwarz, man sieht ein paar Stufen zu beiden Seiten. Brangäne warnt Isolde vor dem Treffen mit Tristan, denn die Jagd, an der Marke teilnehmen will, ist bloß eine Finte. Sie solle sich vor allem vor Melot, König Markes Vertrautem, in acht nehmen. Sie schafft es nicht das Treffen zu verhindern. Als die beiden sich ihrer Leidenschaft hingeben, man sieht nun auf der Bühne sich drehende Elemente mit Glas und Spiegeln, einem Schlafzimmer und anderen Örtlichkeiten, die sich darin verbergen. Kurwenal, Tristans Vertrauter passt derweil auf. Melot hat aber Wind von der Sache bekommen und stürzt ins Schlafzimmer. Der Verrat ist perfekt, König Marke zutiefst erschüttert.

In der nächsten Sene sieht man eine Art Arbeitszimmer von König Marke mit einer langen Tafel und Bänken. Melot will den Verrat an seinen König rächen und stürzt sich mit einem Schwert auf Tristan, traut sich aber nicht ihn zu töten, dafür aber greift Tristan zu Melots Schwert und läuft gewissermaßen ins Schwert und wird dabei schwer verletzt.

Im letzten Akt ist die Bühne wieder ganz in schwarz gehüllt, ein Vorhang verschiebt sich immer mal wieder und gibt Szenen frei. Tristan befindet sich auf seinem Landsitz in der Bretagne, wohin Kurwenal ihn gebracht hat. Er fiebert und hofft auf ein letztes Treffen mit Isolde. Tatsächlich erfüllt sich sein Wunsch: Isolde hat sich auf den Weg zu ihm gemacht, gefolgt von König Marke auf einem weiteren Schiff, denn nachdem Brangäne ihm alles gestanden hat, ist dieser bereit Isolde frei zu geben und dem Freund zu verzeihen. Als Isolde eintrifft, ist Tristan bereits verstorben. Sie stirbt neben ihm den Liebestod. Als Melot eintrifft, um die Ankunft des Königs mitzuteilen, missversteht Kurwenal dies, er will Tristan seinen Herrn schützen und bringt erst Melot, dann sich selber um. König Marke findet nur noch Tote vor und bleibt mit Brangäne zurück.

Das war die großartige Premierenbesetzung:

  • Tristan - Torsten Kerl - wow, wirklich allererste Sahne! Mich wundert es nicht mehr, dass so wenige Sänger diese Mordspartie richtig gut beherrschen. Das ist wahre Champions League!
  • König Marke - Phillip Ens - er gefiel mir sehr gut mit seiner schönen leicht rauchigen Stimme, er ist ein würdiger Königsdarsteller
  • Isolde - Catherine Foster - ich hatte sie schon im Aalto als großartige Brünnhilde erlebnt. Auch heute hat sie mich wieder restlos überzeugt
  • Kurwenal - Urban Malmberg - schön, dass er, nachdem er im Florentiner Hut krankheitshalber ausgefallen war, wieder ausgezeichnet bei Stimme war. Seine Darstellung gefiel mir bestens, und er sang super gut und schön
  • Melot - Piotr Prochera - sah mit den dunklen Haaren und der ungewohnten Frisur (glatt, kurz mit seitlichem Pony) ungewohnt, aber klasse aus. Schade, dass die Partie so klein ist. Er hat sie super klasse dargestellt und wunderbar gesungen
  • Brangäne - Almuth Herbst - Kompliment, sie stand den Stars in nichts nach und sang und spielte hinreißend gut. Klasse Besetzung
  • Ein Hirt - William Saetre - er verlieh dieser kleinen Rolle viel Profil und überzeugte mich sehr
  • Stimme eines jungen Seemanns - Ibrahim Yesilay - prima gesungen, leider eine zu winzige Rolle
  • Musikalische Leitung - Rasmus Baumann
  • Inszenierung - Michael Schulz
  • Bühne - Kathrin Susann Brose
  • Kostüme - Renée Listerdal
  • Licht - Patrick Fuchs
  • Dramaturgie - Gabriele Wiesmüller
  • Choreinstudierung - Alexander Eberle

Es war en phantastischer Opernabend, am Ende gab es reichlich Applaus und Bravorufe. Ich freue mich auf weitere Aufführungen. Ich habe diesen großen Opernabend sehr genossen!

 

08. April 2017, Tristan und Isolde von Richard Wagner

In der heutigen Vorstellung gab es ein paar Umbesetzungen, die mir allesamt genau so gut gefielen wie die Besetzung der Premiere:

  • Tristan - Gerhard Siegel
  • Isolde - Yamina Maamar
  • König Marke - Don-Won Seo
  • Melot - Marvin Zobel 

Man merkte keinen Unterschied, jedoch diese Isolde gefiel mir aber dann doch um einiges besser. Es war wieder eine hinreißende und berührende Vorstellung.

29. April 2017, Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart - Premiere

Diese Oper wird ja zum Glück überall rauf und runtergespielt, und es gibt bekanntlich viele Interpretationsmöglichkeiten. Hier nun gab es zunächst ein traumschönes Bühnenbild im Rokokostil: an den Wänden Spiegel, Kerzenhalter und Bilder, schicke Möbel, hinten ein Vorhang, alles in weiß gehalten. Die Kostüme sind ebenfalls très chic: schwarz und weiß. Fürs Auge war es auf jeden Fall schon mal etwas. Don Giovanni kam mir ein wenig vor wie ein Magier oder Puppenspieler, der die Figuren nach seinem Geschmack auftanzen ließ. Schön gemacht. Dass die Handlung etwas durcheinander lief und manches vielleicht nicht ganz logisch war: egal, das übersieht man doch gerne bei so einer schönen Optik und so hinreißenden Darstellern. Mir fiel es auf, störte mich aber gar nicht. Ist eine inszenierung in meinen Augen nicht gut und stimmt alles andere nicht, dann kommt man doch mal leichter dazu zu "meckern". Hier aber schaue ich einfach mal darüber hinweg. Wer etwas Schönes sehen will, sollte unbedingt hingehen, dazu die schöne Musik und die tollen Sänger:

  • ​Don Giovanni - Piotr Prochera - richtig klasse wie er die Fäden zog. Eigentlich ist die Figur eher negativ, aber hier konnte ich ihm nicht böse sein - zu sympathisch... Toll gesungen und hinreißend gespielt
  • Der Komtur - Dong-Won Seo - mit einer Art Totenmaske versehen (aufgeschminkt)  seinen Leichnam stellte ein Statist dar - hervorragend gesungen und dargestellt
  • ​Donna Anna - Alfia Kamalova - herrlich gesungen und super, super dargestellt, wie immer überzeugend
  • Don Ottavio - Ibrahim Yesilay - Hut ab, er ist noch so jung, verfügt aber schon über eine echt tolle Stimme und gab einen kultivierten und wunderbaren Ottavio. Eine Bereicherung des Ensembles
  • ​Donna Elvira - Petra Schmidt - hinreißend gesungen, da gibt es nichts, und sie wusste auch sehr zu überzeugen. Klasse
  • Leporello - Urban Malmberg - sein Diener war durch die Jahre bei so einem Herrn selber schon ganz zynisch und übellaunig geworden. Sehr überzeugende Darstellung und sehr gut gesungen
  • ​Masetto - Michael Dahmen - super gesungen und dargestellt, gefiel mir wie immer sehr
  • ​Zerlina - Bele Kumberger - ihre wunderschöne Stimme kam super zur Geltung, und sie stellte die Zerlina wunderbar dar
  • ​Opernchor des MiR
  • Statisterie des MiR
  • ​Musikalische Leitung - Rasmus Baumann
  • ​Inszenierung und Bühne - Ben Baur
  • Kostüme - Uta Meenen
  • ​Dramaturgie - Stephan Steinmetz
  • Licht - Mariella von Vequel-Westernach
  • ​Choreinstudierung - Alexander Eberle

Einen Besuch dieser Vorstellung kann ich nur empfehlen. Es lohnt sich trotz einigen Wirrwarrs in der Handlung auf jeden Fall.

28. Mai 2017, Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart 

Ich wollte die Oper ohnehin noch einmal sehen, und so ergriff ich heute die Möglichkeit dazu, da ein Besuch der gleichnamigen Oper in Dortmund mit Hürden verbunden war wegen König Fußball. Keine Frage, es war wieder ein toller und unterhaltsamer Opernabend mit einem super Ensemble.

10. Juni 2017, Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach -  Premiere  

Der Hoffmann gehört zu meinen Lieblingsopern, und ich habe in meinem Leben schon sehr viele Inszenierungen gesehen, manche waren schön, andere eher nicht. Die heutige jedenfalls gefiel mir sehr, sehr gut.

Das Bühnenbild bleibt in allen Akten in etwa gleich: eine Gruppe von Stühlen und Tischen, eine leicht nach vorne gebogene Wand bestehend aus drei "Lagen". Dazu kommen in jedem Akt die passenden Requisiten: im ersten und letzten Akt muss nichts verändert werden, da befindet man sich in Lutters Weinkeller. Im Olympia-Teil sieht man rechts z. B. an der Wand übergroße Augen, die mit den Wimpern klimpern. Olympia sitzt unbeweglich auf einem Stuhl. Bei Antonia wurde alles mit wunderschönen großen Streichinstrumenten verziert, Antonia spielt hier auf so einem Instrument. Bei Giulietta bekommt man eine Art Gondel zu sehen. Mit entsprechenden Lichtspielen wird die jeweilige Stimmung sehr gut hervorgehoben.

Die Kostüme sind bestechend schön und sehr, sehr phantasievoll: richtig schick aus vergangenen Zeiten, schön bunt, viel Tüll, Reifröcke, Satin, Accessoires, wirkungsvolle Perücken bei den Damen und den Herren. Das Auge wird satt und wunderbar verwöhnt. Sehr wohltuend. Alles ergibt ein sehr harmonisches und schönes Bild.

Ja, und dann das Ensemble - Atem beraubend!

  • Hoffmann - Joachim Bäckström - wow, was für eine hinreißende Stimme, und was für eine unglaubliche Bühnenpräsenz und schauspielerisches Können! Hut ab! Das war einfach nur klasse und für mich ein perfekter und toller Hoffmann. 
  • Muse/Nicklausse - Almuth Herbst - natürlich wusste sie wie immer zu überzeugen, stimmlich wie darstellerisch. Tolle szenische Lösung: immer wenn es die Verwandlung von der Muse zu Nicklausse gab und dieser sowieso nichts zu singen hatte, stand eine Komparsin auf der Bühne, was ich erst später bemerkte, wiewohl mir klar war: SO schnell kann man sich nicht umziehen. Das Ganze geschah in einem aufsteigenden Rauch. Toll. Ich fand sie jedenfalls mal wieder spitze
  • Lindorf/Coppélius/Dr. Miracle/Dapertutto - Urban Malmberg - ihn erkannte ich zunächst nicht, da er einen ganz weißen Kopf ohne Haare (als Dr. bekam er ein paar Strähnen auf dem Kopf dazu) hatte, aber dann mit Brille war es leichter. Er war absolut klasse und mega überzeugend. Klasse Besetzung in jeder Hinsicht
  • Olympia - Dongmin Lee - ebenfalls: wow, sie verfügt über eine super schöne Stimme und sang diese heikle Partie absolut makellos, darstellerisch war sie absolut hinreißend und perfekt. Wirklich, wirklich klasse
  • Antonia - Solen Mainguené - auch sie war absolut super und perfekt für die Rolle. Und ich glaube, sie spielte das Instrument zum Teil auch selber. Schöne Stimme und darstellerisch sehr überzeugend
  • Giulietta - Petra Schmidt - das Kostüm stand ihr wirklich richtig gut, und ich hätte nicht geglaubt, dass sie so kokett sein kann und dabei überhaupt nicht ordinär herüberkam. Super gespielt und hinreißend schön gesungen. Toll
  • Andrés/Frantz/Cochenille/ Pitichinaccio - Edward Lee - er bestach vor allem durch seine schauspielerische Leistung, wirklich super, und gesungen hat er natürlich auch sehr gut
  • ​Lutter - Joachim G. Maaß - ihn hatte ich erst gar nicht erkannt mit Bart, Hut und dickem Bauch. Eine kleine Rolle, aber sie passte wunderbar zu ihm
  • Nathanaël - Marvin Zobel 
  • ​Wilhelm - Tobias Glagau
  • ​Hermann - Jacoub Eisa
  • Crespel - Dong-Won Seo - auch für ihn gilt: eine kleine Rolle, die er überzeugend spielte und sang
  • ​Spalanzani - William Saetre - klasse, echt klasse dieser zerstreute "Professor" mit "Sturmfrisur". Sehr überzeugend
  • Stimme der Mutter - Noriko Ogawa-Yatake - sang wunderschön aus dem Off -ihr "Geist" wurde von einer älteren Komparsin, die voll verschleiert und ganz in weiß auftrat, dargestellt. Klasse Lösung
  • ​Schlémil - Michael Dahmen - schade, dass die Rolle so klein ist, aber er füllte sie wunderbar aus und überzeugte in jeder Hinsicht.
  • ​Opern- und Extrachor des MiR
  • Statisterie des MiR
  • ​Neue Philharmonie Westfalen
  • Musikalische Leitung - Valtteri Rauhalammi
  • ​Regie und Bühne - Michael Dukema
  • Kostüme - Julia Reindell
  • ​Licht - Stephanie Meier
  • Dramaturgie - Anna Grundmeier
  • ​Choreinstudierung - Alexander Eberle

​Am Ende gab es riesigen Applaus und durchweg Bravo-Rufe für die Hauptdarsteller. Der Chor war auch wieder in Hochform. Wir bekamen einen wunderschönen Premierenabend beschert. Bei der Schlussarie der Muse hätte ich am liebsten die Repeat-Taste gedrückt. Auf jeden Fall besuche ich noch eine weitere Vorstellung, und für die kommende Saison habe ich mich auch schon versorgt. Man muss schnell sein, die Tickets gehen weg wie warme Semmeln!

​Diese Produktion muss man gesehen haben, sie ist einfach klasse!

09. Juli 2017, Hoffmanns Erzählungen von Jacques Offenbach   

Diese tolle Produktion musste ich mir gleich nochmals ansehen, und nachts besorgte ich mir für zwei der drei kommenden Aufführungen sofort wieder Karten. Der Vorverkauf ist ja unglaublich gut. Man muss sich ranhalten, will man noch Tickets bekommen. Und das wirklich zu Recht. Auf den nächsten Hoffmann-Darsteller bin ich sehr gespannt.

Die Aufführung war natürlich wieder sehr hinreißend!

Hier ist meine Saison nun zu Ende. Es war wieder wunderbar und sehr unterhaltsam.

Auf ein Neues am 03. September 2017 mit dem Hoffmann... 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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