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Oper in Berlin

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Oper in der Hauptstadt (Saison 2015/2016)

 

In Berlin starte ich die neue Saison am 25. September mit dem Ball in Savoy in der KOB. Im Dezember statte ich dann der schönen Helena, ebenfalls in der KOB, einen Besuch ab.

Auch wieder tolle Aufführungen, die ich zum Teil noch nie gesehen habe.

 

25. September 2015, Ball im Savoy von Paul Abraham - KOB

Diese Operette kannte ich, offen gestanden, nicht mal dem Namen nach, jedoch ist mir natürlich Paul Abraham als Komponist ein Begriff. Von ihm stammen so schöne Werke wie "Viktoria und ihr Husar", "Die Blume von Hawaii" und "Roxy und ihr Wunderteam" (letzteres vergangene Saison in Dortmund aufgeführt). Die Bilder auf der Webseite der Komischen Oper sagten mir auch zu, also wollte ich mir dieses bestimmt interessante und schöne Werk in absolut traumhafter Atmosphäre anschauen und wurde nicht enttäuscht.

Man hatte sich an die Urfassung gehalten, also keine Militärs auf der Bühne, nichts Politisches. Einfach nur eine locker-flockige Geschichte, schönes Bühnenbild, tolle Kostüme, schöne Musik, viel Tanz, dargebracht von einem absolut hinreißenden Ensemble. Man fühlte sich in das Berlin in das zu Ende gehende, damals noch unbeschwerte, Jahr 1932 versetzt. 

Hier mal der Inhalt (Quelle: Wikipedia)

Erster Akt

Bild: Halle einer Villa in Nizza

Das frisch vermählte Paar Aristide und Madeleine kehrt von einer einjährigen Hochzeitsreise, die quer durch Europa führte, wieder nach Hause zurück. Nun zieht das Paar in Aristides Villa in Nizza ein. Um dieses Ereignis würdig zu feiern, hat es zahlreiche Freunde eingeladen, darunter den türkischen Botschaftsattaché Mustapha Bey. Als die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht, überbringt Aristides Kammerdiener Archibald seinem Herrn ein Telegramm. Es stammt von dessen früherer Geliebten Tangolita, einer Tänzerin, die wegen ihres Lebenswandels etwas in Verruf geraten ist. Als ihr Aristide den Laufpass gab, weil er sich in Madeleine verliebt hatte, wollte er ihr die Trennung mit einem großzügig bemessenen Scheck versüßen. Die kesse Tänzerin wies jedoch den Scheck zurück und rang ihm stattdessen das Versprechen ab, dass er sie einmal zum Galadiner ausführe, wann immer ihr dies in den Sinn komme. Und ausgerechnet heute steht ihr der Sinn danach.

Aristide weiht seinen Freund Mustapha Bey in das Geheimnis des Telegramms ein. Beide überlegen, wie man die verfahrene Situation wohl am besten meistern könnte, und bald hat der Türke eine Idee ...

Kammerdiener Archibald kommt mit einem zweiten Telegramm. Angeblich hat es ein Komponist namens „Pasodoble“ verfasst. Dieser bittet den Hausherrn, ihn des abends im Hotel „Savoy“ in Paris aufzusuchen, wo er im Ballsaal sein neuestes Werk dirigieren werde. Was Aristide und Mustapha Bey nicht ahnen, ist, dass sich hinter dem Pseudonym „Pasodoble“ die Jazzkomponistin Daisy Darlington verbirgt und diese mit Madeleine befreundet ist. Zwar hat sie auf Wunsch des Türken, der seit kurzem in sie verliebt ist, das fingierte Telegramm aufgegeben, aber auch gleichzeitig Madeleine eine Nachricht über dieses seltsame Spiel zukommen lassen. Madeleine fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, was ihr Gatte vorhat. Erst kurz verheiratet, und schon betrügt er sie! Das muss sie mit eigenen Augen sehen. Auf ins „Savoy“!

Zweiter Akt

Bild: Vorraum zum Ballsaal des „Savoy“ in Nizza

Bei dem Ball im „Savoy“ sticht Madeleine der junge Rechtsreferendar Célestin ins Auge. Weil er sehr schüchtern ist, ergreift Madeleine die Initiative. Sie lockt ihn in ein Separée, nicht ahnend, dass ihr Gatte in dem angrenzenden Separée mit Tangolita tafelt. Als Aristide ein Telefongespräch mit seiner zu Hause wähnenden Frau führen möchte, leitet es der Ober Pomerol ins Nebenseparée um. Erst scheint es, als ließe sich Madeleine auf das Spiel ein, aber bald platzt ihr der Kragen. Sie bezichtigt ihren Mann in aller Öffentlichkeit der Untreue. Aristide sieht sich gedemütigt und verlässt wütend den Ball. (in dieser Fassung bekennt aber Madeleine vor aller Welt, dass sie ihren Mann betrogen habe und wird von vielen Frauen als Heldin gefeiert, weil sie sich die Seitensprünge des holfden Gatten eben nicht hat bieten lassen.)

Dritter Akt

Bild: Halle einer Villa in Nizza

Während Madeleines Verhalten von den meisten gebilligt wird, ist Aristide fest entschlossen, sich scheiden zu lassen. Telefonisch fordert er eine Anwaltskanzlei auf, ihm einen Juristen zu schicken, der sich auf Scheidungen spezialisiert habe. Kurz darauf spricht der Anwalt vor. Zu Aristides Überraschung ist es jener junge Mann, der beim Ball im „Savoy“ seine Frau wie ein Schuljunge angehimmelt hatte. Er versichert seinem Auftraggeber, dass zwischen ihm und Madeleine rein gar nichts stattgefunden habe, was auf eheliche Untreue schließen lasse. Daisy Darlington wiederum kann ihre Freundin Madeleine überzeugen, dass auch Aristide keinen Seitensprung begangen hat. Nach und nach versöhnt sich das zerstrittene Paar.

Mustapha Bey lässt nicht locker, die von ihm so begehrte Daisy Darlington zu erobern. Er war schon sechsmal verheiratet. Um seinem Werben Nachdruck zu verleihen, lässt er all seine Ex-Gattinnen aufmarschieren: Mizzi aus Wien, Blanca aus Prag, Lucia aus Rom, Mercedes aus Madrid, Trude aus Berlin und Ilonka aus Budapest. Und siehe da! Alle stellen Mustapha ein hervorragendes Zeugnis aus. Letztendlich ist auch Daisy geneigt, die siebte Frau des Türken zu werden.

Also eine richtig schöne lockere und lustige Geschichte. Und das war die wirklich super Besetzung:

  • Marquis Aristide de Faublas - Christoph Späth
  • Madeleine de Faublas, seine Frau - Dagmar Manzel
  • Mustafa Bey, Attaché bei der türkischen Botschaft in Paris - Helmut Baumann
  • Daisy Darlington, Jazzkomponist(in) - Katharine Mehrling
  • Tangolita, argentinische Tämzerin - Agnes Zwierko
  • Archibald, Kammerdiener Aristides - Peter Renz
  • Bébé, Zofe Madeleines - Christine Oertel
  • Célestin Formant - Theo Rüster
  • Pomerol, Ober im "Savoy" - Peter Renz
  • Monsieur Albert - Frank Baer
  • René - Matthias Spenke
  • Pierre, Conférencier im "Savoy" - Peter Renz
  • Musiklaische Leitung - Adam Benzwi
  • Inszenierung - Barrie Kosky
  • Spielleitung - Felix Seiler
  • Choreographie - Otto Pichler
  • Bühnenbgild und Licht - Klaus Grünberg
  • Kostüme - Esther Bialas
  • Dramaturgie - Pavel B. Jiracek
  • Die Savoy Boys - Lindenquintett Berlin - Mathias Bock, Sven Goiny, Matthias Gummelt, Martin Köpke, Eberhard Krispin
  • Chöre - David Cavelius
  • Video - Klaus Grünberg, Anna Kuhn
  • Die geschiedenen Frauen des Mustafa Bey:
  • Rosita - Alessandra Bizzari
  • Lucia - Eleonora Talamini
  • Cheryl - Sarah Bowden
  • Sirka - Meri Ahmaniemi
  • Ilonka - Julia Lässig
  • Trude - Tim Dietrich

Dagmar Manzel kannte ich bislang nur als Schauspielerin, dass sie so gut singen und tanzen kann und dazu über ein derartig komödiantisches Talent verfügt, war mir nicht bekannt. Sie war absolut klasse und hinreißend, ebenso Katharine Mehrling, die auch restlos überzeugend herüberkam. Aber, es waren sowieso alle Darsteller ohne jede Ausnahme einsame spitze und gefielen uns sehr.

Es war ein ganz wunderbarer Abend in einem ausgesprochen schönen Opernhaus. Kein Zweckbau, ein Opernhaus! Das Ensemble stimmte dann zum Andenken an Paul Abraham noch gemeinsam ein Lied des Komponisten an. Somit endete das Ganze auch etwas besinnlich angesichts seines traurigen Endes.

12. Dezember 2015, Die schöne Helena von Jacques Offenbach, KOB

Diese spritzige Operette hatte ich schon vor vielen Jahren einmal gesehen, konnte damit, außer mit der Musik, jedoch nicht viel anfangen. Nun, die Handlung ist ja auch etwas verwirrend. Mit den Erklärungen im Programmheft der KOB konnte ich dann aber etwas anfangen und verstand nun, dass alles, Handlung wie Figuren, überzogen sein sollten. Eine gewisse Groteske, wenn man so will.

So etwa sgelingt hie ja immer bestens, und so wurde es für uns Zuschauer zu einem höchst gelungenen Operettenabend. Jacques Offenbachs Musik ist immer wieder schön anzuhören und reißt einen als Zuschauer mit.

Als Bühnenbild bedufte es nur weniger Requisiten, die waren dann edel, dazu wunderschöne bemalte Wände, fertig waren stimmungsvolle Bühnenbilder. Dazu hinreißend fantasievolle und bunte Kostüme, die das Ganze wunderbar ab rundeten und das Auge verwöhnten. 

Nachstehend einmal die Handlung (Quelle: Wikipedia): 

Erster Akt

Bild: Tempelplatz in Sparta

Helena, die Gattin des Königs Menelaos, gilt als die schönste Frau der Welt, und sie glaubt das auch von sich selbst. Weil ihr etwas trotteliger Ehemann schon sehr betagt ist, kann er seine Frau nicht mehr befriedigen. Helena bittet deshalb Venus, die Göttin der Liebe, ihr endlich mal wieder einen richtigen Liebhaber zu senden. Dabei denkt sie an jenen Schäfer, dem Venus einst auf dem Berge Ida die schönste Frau der Welt versprochen hat. Auch Menelaos hat von dieser Geschichte gehört und sorgt sich seither sehr um die Treue seiner schönen Frau.

In Sparta findet gerade ein geistiger Wettkampf statt. Einer der Teilnehmer ist Prinz Paris aus Troja, der sich – getarnt als Schäfer – unter die Teilnehmer gemischt hat. Weil er auf jede Frage die richtige Antwort weiß, hat er bald Helenas Interesse geweckt. Paris erkennt rasch, dass der Großaugur Kalchas vor allem auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, und besticht ihn, damit er bei seinem Werben um Helena für günstige Umstände sorge. Kalchas verkündet dem Volk, die Götter hätten befohlen, dass sich Menelaos nach Kreta begeben müsse. Schweren Herzens tritt er die Reise an.

Zweiter Akt

Bild: Gemach der Helena

Kalchas hat Helena für die kommende Nacht einen wunderschönen Traum versprochen. Als die schöne Frau in ihrem Gemach Paris erblickt, glaubt sie, dass jetzt der Traum wahr werde. Beide verbringen eine ausgelassene Liebesnacht und stillen ihr Verlangen. Doch womit sie nicht gerechnet haben: Menelaos kehrt früher als erwartet von seiner Reise zurück. Er ertappt sein Weib beim Seitensprung und will den Rivalen verhaften lassen. Doch bevor es seinen Häschern gelingt, ihn zu ergreifen, gelingt ihm die Flucht.

Dritter Akt

Bild: Strandpromenade in Nauplia

 

Alles, was in Griechenland Rang und Namen hat, erholt sich in Nauplia. Zurzeit beehrt auch König Menelaos mit seiner Gattin dieses Seebad. In seiner Verzweiflung hatte Menelaos postalisch ein Bittgesuch beim Großauguren der Göttin Venus eingereicht, damit die Schuldfrage endlich geklärt werde. Seine Gattin beharre nämlich eisern, völlig unverschuldet in die „Notlage“ geraten zu sein. Zur Antwort erhielt er, er möge sich nebst Gattin in Nauplia einfinden, dann würden ihm die Augen geöffnet. Es dauert auch nicht lange, da naht doch tatsächlich mit einem Schiff der weißhaarige und ehrfurchtsvolle Großaugur. Als er Helena auffordert, mit ihm nach Cythere zu kommen, um dort im Tempel hundert weiße Schafe zu opfern, ist es Menelaos, der seine Gattin auffordert, gleich das Schiff zu besteigen und dem Befehl Folge zu leisten. Es dauert aber nicht lange, bis er merkt, dass er hereingelegt worden ist. Denn kaum ist das Schiff ein paar Meter vom Strand entfernt, enttarnt sich der Großaugur als Prinz Paris, der die schöne Helena entführt. Und diese Entführung – das weiß man inzwischen – war die Ursache für den Beginn des Trojanischen Krieges!

 

Die Besetzung konnte sich wirklich sehen und hören lassen, den Darstellern wurde viel abverlangt, denn sie mussten nicht nur gut singen, sondern auch gut tanzen können, was auf der ganzen Linie gelang.

  • Helena - Nicole Chevalier
  • Paris - Stefan Cifolelli
  • Menelaus - Peter Renz
  • Orest - Karolina Gumos
  • Agamemnon - Dominik Köninger
  • Kalchas - Stefan Sevenich
  • Ajax I - Ivan Tursic
  • Ajax II - Philipp Meierhöfer
  • Ajax III - Uwe Schönbeck
  • Bacchis, Zofe Helenas - Hakan T. Aslan
  • Philokomus - Sascha Borris
  • Euthykles - Ezra Jung
  • Brieftäubchen - Karlheinz Oettel
  • Musikalische Leitung - Kristiina Poska
  • Inszenierung - Barrie Kosky
  • Choreographie - Otto Pichler
  • Bühnenbild - Rufus Didwiszus
  • Kostüme - Buki Shiff
  • Dramaturgie - Johanna Wall
  • Chöre - David Cavelius
  • Licht - Diego Leetz

Es war ein rundherum gelungener Abend in einer wunderbaren Atmosphäre. Und: in der Loge sitzt man besonders schön, man fühlt sich ein wenig wie eine Königin... Gerne mehr davon!

 

 

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