*** Herzlich willkommen in meiner Theaterklause *** Ich wünsche allen Besuchern einen schönen Aufenthalt ***
Opern Berlin

Homepage Übersetzung

 

                                     

Oper in der Hauptstadt (ab 2009)

Ich bin so oft in Berlin, deshalb sollten die Aufführungen dort auch nicht in den anderen Ordnern untergehen. Außerdem ist das, was man dort geboten bekommt und bekam, ohnehin unvergesslich, sei es bis zum Umbau die Staatsoper unter den Linden oder die Deutsche Oper. Es hat ganz einfach Hauptstadt-Niveau. Ich bin bis zur vorläufigen Schließung der Staatsoper, die ich zu Fuß erreichen konnte, natürlich vorzugsweise dort hingegangen, auch weil eben das Ambiente etwas ganz Besonderes ist. Aber auch die Deutsche Oper hat ihren persönlichen Charme und Reiz, und ich besuche sie ebenfalls sehr gerne.

Ein richtig tolles Opernerlebnis hatte ich in der "Staatsoper Berlin" als ich Plácido Domingo als "Simon Boccanegra" erleben durfte. Ich war hin und weg. Ein bezaubernder Abend in einem bezaubernden Opernhaus. Für mich das schönste überhaupt, und ich hoffe, dass es nach der Wiedereröffnung nichts von diesem Charme und dem Glanz eingebüßt hat. Man hat uns ja versprochen, alles zu erhalten. Als ich jetzt zum 4. Advent in Berlin war, sah ich in der Zeitung das entkernte Opernhaus. Ufff... Da muss aber noch sehr viel Arbeit geleistet werden, damit es 2014 wieder eröffnet werden kann.
 
Plácido Domingo als Bariton zu erleben, das war schon ein wirklich schönes Erlebnis. Ich fand, dass er seinem Bariton-Kollegen in nichts nachstand, es klang halt nur etwas anders. Dieser Mann ist schon ein unglaubliches Talent, und ich habe ihn inzwischen auch als Dirigenten und Pianisten erleben können. Das erkenne ich gerne, trotz meiner großen Verehrung für José, an.
 
 
Weiterhin sah ich im Advent 2008 eine sehr klassische Inszenierung der Bohème, und ein Jahr später im Laufe der Saison eine ganz tolle "Italienerin in Algier". Man hatte die Handlung in die heutige Zeit verlegt, und man fand sich als Zuschauer dann auch in einer Einbauküche wieder. Störte aber überhaupt nicht, da die Produktion so ja stimmig war.
 
Beim "Maskenball" hatte ich das Vergnügen, auch wieder einen ganz tollen Tenor als Gustavo zu erleben: Piotr Beczala. Das war ein wahres Klangerlebnis! Dieser Tenor singt ja nicht umsonst international, wie ich es den diversen Opernzeitschriften entnehmen kann, die ich im Abo beziehe. Die Inszenierung war eine Mischung zwischen traditionell und modern. Den Renato gab Alfredo Daza, der mir auch sehr gefiel. Er war für die Rolle fabelhaft besetzt und erfreute mich auch noch in anderen Partien.
 
Die Traviata war sehr karg inszeniert, was mich nicht störte, was ich aber als unangenehm empfand, war die Tatsache, dass die ganze Zeit über ein leicht "nebeliger" Vorhang heruntergelassen worden war, der sich nie hob. Zum Glück saß ich in der Loge; ich denke, dass dies für Zuschauer, die vorne im Parkett saßen, unangenehmer war. Sicher hatte das Ganze einen Sinn, fand ich jetzt aber nicht so gut. Gesanglich war es natürlich großartig.
 
Und zum Ende der Saison erlebte ich dann noch Tristan und Isolde mit Public Viewing für die Zuschauer, die keine Karten bekommen hatten oder dies auch nicht wollten. Die hatten dann vor den Toren sicher ein sehr schönes Opernfest mit Picknick-Körben. Tolle Idee, vor allem bei der schönen Kulisse. Das Publikum war auch prominent besetzt: ich erkannte unweit von meinem Platz Hannes Jaenicke und Axel Milberg und unseren damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler mit Gattin. Man ahnt ja normal nicht, dass auch Prominente, die sonst in einem anderen Bereich tätig sind, Opernfans sein können.
 
 
Einen super toller Opernabend erlebte ich mit Roberto Alagna in der "Deutschen Oper" in Berlin. Er sang dort den "Edgardo" in meiner geliebten "Lucia di Lammermoor". Dazu in einer herrlich plüschigen Inszenierung. Es war nur schön!!!
 

Die Deutsche Oper verfügt über einige wirklich sehr, sehr alte Inszenierungen, die zum Teil 30-40 Jahre alt sind. Verstaubt, mag mancher denken. Sicher, aber auch wunderschön. Man bekommt genug Modernes und Kaltes geboten, so ist es herrlich, hier so alte Schätzchen bewundern zu können: Tosca, Lucia di Lammermoor, Carmen zum Beispiel. So etwas bekommt man nicht mehr oft zu sehen. Ganz toll fand ich auch nicht ganz so alte Inszenierungen:

Im März letzten Jahres besuchte ich in der Deutschen Oper "Otello". Zur Inszenierung: zeitweilig glich die Bühne einem großen Schiff mit etwas seltsam anmutenden Gestalten. Desdemona half bei der "Armenspeisung" mit. Das Schlafzimmer war aber sehr geschmackvoll mit viel Holz eingerichtet und bot so einen angenehmen Kontrast. Es war also eine Mischung aus modern und traditionell.

Die Besetzung war sehr, sehr gut. Einen derart tumben Otello habe ich selten gesehen. Der Tenor sang ausgezeichnet und füllte diese Rolle hervorragend aus. Und: einen so bösartigen und fiesen Jago habe ich wirklich noch nie erlebt. Ich habe diese Oper nun wirklich oft genug gesehen. Der Mann war einfach nur klasse. Und hier habe ich zum ersten Mal mal einen Cassio erlebt, den ich auch wahrgenommen habe. In so vielen Aufführungen war er ein blasses und unscheinbares Etwas, hier aber wurde die Rolle mit einem ausgezeichneten Tenor mit tollen schauspielerischen Qualitäten besetzt.

Es war ein sehr gelungener Opernabend, einfach ein Genuss!

 

Im Dezember 2010 sah ich dann Les Troyens. Die Inszenierung wurde in der Presse kritisch gesehen. Ich kann aber diese Ansicht nicht teilen. Das zunächst dunkle und karge Troja stand in einem tollen Unterschied zu den hellen Farben des blühenden Kathargo. Es gab fließende Gewänder in hellen Farben, Ballons, das Liebespaar Aneas und Dido saß zeitweise auf einer großen Schaukel und schwebte oberhalb der Bühne. Es wirkte alles sehr romantisch, und das Ensemble war wie immer vortrefflich.

 

 

 

Mausklick deaktivieren

Nach oben