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Oper im Aalto 7

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Oper in der Ruhrmetropole (Saison 2022/2023)


Es wird eine sehr schöne Saison mit richtig tollen Stücken. Einige Wiederaufnahmen habe ich komplett mit allen Vorstellungen gebucht: Maskenball, Faust und Norma. Auf die Premieren freue ich mich natürlich auch: Tannhäuser, Simone Boccanegra, Lucrezia Borgia.


Ich starte hier am 30.09. mit dem Maskenball.



30.09.2022 - Der Maskenball von Giuseppe Verdi - Wiederaufnahme


Diese Oper habe ich schon oft hier im Aalto gesehen, immer mal mit wechselnder Besetzung.

Die heutige Besetzung war hinreißend:


  • Riccardo - Carlos Cardoso - er gab mal wieder ALLES. Für mich DIE Idealbesetzung! Die anderen Tenöre waren auch ausgezeichnet, aber Carlos schlägt sie alle um Längen. Hinreißend!
  • Oscar - Christina Clark - super, wie immer!
  • Renato - Jãnis Apeinis - eine tolle Bühnenpräsenz, toll gesungen, sehr überzeugend
  • Amelia - Valentina Boi - tolle Stimme, sehr überzeugend
  • Andrea, beider Sohn - Ludwig Grüneis - klasse, der Kleine!
  • Erster Richter - René Aguilar
  • Silvano - Oleh Lebedyev - klasse
  • Ein Diener Amelias - Sang Yun Lee
  • Sam - Andrei Nicoara - klasse, sollte mal größere Rollen singen
  • Tom - Baurzhan Anderzhanov - klasse, wie immer
  • Ulrica - Helena Zubanovich - sehr gut, hat hier schon mal die Amneris gesungen
  • Ein Tänzer - Nwarin Gad - klasse!
  • Musikalische Leitung - Elias Grandy


Natürlich habe ich diesen Abend sehr, sehr genossen. Und selbstredend habe ich alle vier Vorstellungen gebucht.


01.10.2022 - Tannhäuser von Richard Wagner


Die Presse schrieb vorab: "Verwirrung hoch zwei". Ich setze noch eins drauf: "Verwirrung hoch fünf"! Die Inszenierung war derart krude, dass jemand, der das Stück überhaupt nicht kannte, verloren war. Einzig die Kostüme im ersten und zweiten Akt waren schön: einmal futuristisch in Satin, dann eher römisch. Im letzten Teil sind alle zivil gekleidet. Nicht schön, vor allem fehlte mir hier das Mystische, wenn Tannhäuser nach Elisabeths Ableben erlöst wird. Das fehlte völlig.


Die Bühnenbilder waren auch okay, aber alles in allem eher nichtssagend. Schade um die schöne Oper. Da hat mir die alte Inszenierung aber besser gefallen.


Letztendlich habe ich mich auf die hinreißende, überirdisch schöne Musik konzentriert.


Die Besetzung des Abends:

  • Tannhäuser - Daniel Johansson - gefiel mir schon bei seinem Rollendebut als Lohengrin. Auch heute wusste er sehr zu überzeugen
  • Hermann - Albert Pesendorfer - sang für den erkrankten Karl-Heinz Lehner - er gefiel mir sehr gut
  • Elisabeth - Astrid Kessler - hinreißend, sie gefiel mir schon sehr als Sieglinde in Dortmund. Eine tolle Künstlerin und sehr überzeugend
  • Venus - Deidre Angenent - sehr, sehr gut
  • Wolfram von Eschenbach - Heiko Trinsinger - überzeugte wie immer, eine tolle Besetzung dieser Rolle
  • Walter von der Vogelweide - Mathias Frey - sehr gut
  • Biterolf - Andrei Nicoara
  • Heinrich der Schreiber - Christopher Hochstuhl - klasse, wie immer
  • Reinmar von Zweter - Bart Driessen - sehr gut
  • Ein junger Hirt - Mercy Malieloa - ganz toll
  • Musikalische Leitung - Tomas Netopil
  • Inszenierung - Paul-Georg Dittrich
  • Bühne und Kostüme - Pia Dederichs, Lena Schmid

Wegen der wunderbaren Musik schaue ich mir die Oper erneut an. Mit dem Machwerk Inszenierung kann ich mich aber nicht anfreunden. Rein musikalisch war es ein hinreißender Abend!



07.10.2022 - Ein Maskenball von Giuseppe Verdi


Bei der heutigen Aufführung sprang Cathrin Lange für die erkrankte Frau Clarke ein. Sie war wirklich klasse, und man merkte ihr nicht an, dass sie eingesprungen war. 


Es war wieder so ein himmlischer Abend!



09.10.2022 - Faust von Charles Gounod


Auf diese Oper hatte ich mich auch wieder riesig gefreut. Schön, dass es nun eine Wiederaufnahme gibt.


Die Besetzung war natürlich auch nicht ganz identisch:

  • Faust - Raimonds Bramanis . seine Stimme gefiel mir sehr gut
  • Mefisto - Almas Svilpa - ein hinreißender Mefisto
  • Valentin - Tobias Greenhalgh - gefiel mir auch sehr gut
  • Wagner - Yisae Choi
  • Marguerite - Jessica Muirhead - wie immer hinreißend und überaus überzeugend
  • Siébel - Liliana de Sousa - klasse, ganz große klasse
  • Marthe Schwerdtlein - Bettina Ranch - wunderbar wie gewohnt
  • Bühnenmusik Trompete - Markus Mayr
  • Musikalische Leitung - Gerrit Prießnitz

Über die Inszenierung hatte ich 2016 schon einmal ausführlich berichtet: Oper in Essen, Saison 2015/2016.


Herr Bramanis wirkte indisponiert, obwohl vorher nichts gesagt wurde. Man merkte aber schon, dass einiges schief lief. Für mich kein Problem, Sänger sind keine Maschinen. Nach der Pause wurde dann aber doch noch eine Erwähnung in dieser Richtung gemacht.


Es war aber auf alle Fälle ein ganz hinreißender Abend, die Musik ist einfach überirdisch!




21.10.2022 - Faust von Charles Gounod



Bei der heutigen Aufführung hatten wir krankheitsbedingt zwei neue Darsteller:

  • Faust - Sung min Song - sehr, sehr gut
  • Valentin - Filippo Bettoschi - ebenfalls ausgezeichnet

Natürlich war es wieder ein zauberhafter Abend!



23.10.2022 - Ein Maskenball von Giuseppe Verdi


Heute wieder mit der normalen Besetzung, und es war hinreißend und zauberhaft wie immer!



30.10.2022 - Faust von Charles Gounod


In der heutigen Vorstellung war Tobias Greenhalgh wieder an Bord, den Faust sang erneut Sung min Song. Er gefiel mir heute noch besser als vor einer Woche. Natürlich war es erneut ein bezaubernder und hinreißender Abend, der mich nach Hause schweben ließ. Eine Vorstellung habe ich ja noch.



04. November 2022 - Ein Maskenball von Giuseppe Verdi


Dies war nun vorerst der letzte Maskenball. Es war wieder ein hinreißender und bezaubernder Abend. Wäre schön, wenn die anderen Häuser in meiner Nähe diese tolle Oper auch mal wieder aufnehmen würden.



13. November 2022 - Faust von Charles Gounod


Auch hier war es die erst einmal letzte Vorstellung dieser traumhaft schönen Oper. Ich habe den Abend wieder so sehr genossen, dass ich am Ende gerne die "Repeat"-Taste gedrückt hätte.


07. Januar 2023 - Tannhäuser von Richard Wagner


Habe mir heute die vorerst letzte Vorstellung angesehen. Drei Hauptrollen waren heute anders besetzt:

  • Tannhäuser - Corby Welch - eine absolute Offenbarung und so ganz anders als Herr Johansson. Der Mann hat eine Bühnenpräsenz und eine schauspielerische Gabe, die mich sehr fasziniert hat. Er legte die Partie auch vollkommen anders an, und zwar sehr ironisch. Stimmlich ist er auch wunderbar. Er ist ebenfalls eine sehr überzeugende Besetzung für diese Rolle.
  • Elsa - Arminia Friebe - für sie gilt auch: hinreißende Bühnenpräsenz, tolle Stimme und sagenhaft als Darstellerin. Auch sie legte die Rolle so ganz anders an, viel selbstbewusster. Gefiel mir sehr
  • Herrmann - Sebastian Pilgrim - auch er hat mich voll überzeugt, und das in jeder Hinsicht!

Es war ein so schöner Opernabend, und hier in Essen darf man ja auch eine Wiederaufnahme hoffen. 




14. Januar 2023 - Lucrezia Borgia von Gaetano Donizetti


Der Presse konnte ich vorab entnehmen, dass die Inszenierung unmöglich sei. Die Fotos auf der Webseite des Aalto bestätigte mir dies jedoch nicht. Die Oper war mir bislang nur dem Namen nach bekannt, gesehen hatte ich sie noch nicht.


Mir gefiel die Bühnenausstattung: sie war gar nicht so schlicht, sondern passend mit Säulen, Bänken an der Wand, Kamin, gemauerter Wand, etwas Stuck. Ein rötlicher Vorhang wurde bei Bedarf von einem der Protagonisten hin- und hergeschoben. Das wirkte auf mich harmonisch. Auch die Kostüme waren passend. Das schönste Kostüm trug Lucrezia: sehr aufwendig mit viel Gold und Brokat, Satin etc. Sah wunderschön aus. 


Etwas zum Inhalt.


Die echte Lucrezia hatte ja einen denkbar schlechten Ruf, aber ihre Familie ja ohnehin auch. Eine Papstfamilie mit sehr viel Fehl und Tadel... Lucrezia liebte es, ihre Opfer mit Gift in Jenseits zu befördern.


Gennaro und seine Freunde feiern vor ihrer Abreise nach Ferrara ein Fest. Sein Freund und Vertrauter Maffio erzählt ihnen eine Schauergeschichte, wonach ein Unbekannter ihnen und Gennaro den baldigen Tod durch Lucrezia Borgia vorhergesagt habe. Gennaro hat diese Geschichte nun oft genug gehört und legt sich schlafen. Er bemerkt nicht, dass er seit einiger Zeit von einer fremden Dame und ihrem Vertrauten verfolgt und beobachtet wird. Sie nähert sich ihm in liebevoller Absicht. Als er aufwacht, fühlt er sich zu ihr hingezogen und erzählt ihr von seiner ihm unbekannten Mutter, von der er lediglich einen Brief als Erinnerung hat. Die Dame ist sehr berührt. Als sich sich verabschieden, kommen Gennaros Freunde zu ihm und decken die Identität der Dame auf: es ist Lucrezia Borgia, auf die sie alle nicht gut zu sprechen sind, haben sie doch alle Angehörige durch die Lady verloren. Gennaro ist verunsichert.


Don Alfonso, Lucrezias 5. (!) Gatte hat durch seinen kriecherischen Diener Rustighello erfahren, dass seine Gattin Gennaro in der Nähe des Schlosses hat einquartieren lassen. Er hält ihn für ihren Liebhaber und will mehr wissen. So bekommt dieser mit, was die Freunde um Gennaro treiben. Sie sticheln gegen ihn und ziehen ihn mit seiner Zuneigung zu Lucrezia auf. Dieser will ihnen beweisen, dass dem nicht so ist und verstümmelt ihren Namen, indem er das "B" entfernt. Dass nun dort "Orgia" steht, finden seine Kameraden zum Lachen und schütten noch mehr Spott auf Lucrezia. Als sie sich entfernen, nimmt Rustighello ihn fest und bringt ihn zu Don Alfonso. Als seine Gattin hereinkommt und sich über die Verstümmelung ihres Namens beschwert, und den sofortigen Tod des Täters  fordert, weist ihr Mann süffisant grinsend auf seinen vermeintlichen Nebenbuhler. Da dieser einen Sack über dem Kopf trägt, weiß Lucrezia nicht, wer sich darunter verbirgt. Als sie erkennt, dass es "ihr" Genaro ist, nimmt sie sofort Abstand von ihrer Forderung nach Todesstrafe. Don Alfonso lehnt ab. Egal wie sehr sie bittet, sie muss Gennaro selber den mit Gift versetzten Wein anbieten. Gennaro tut aber auch selber nichts für seine Verteidigung, sondern steht zu seiner Tat.


Nachdem Don Alfonso gegangen ist, bleibt Lucrezia mit Gennaro alleine und gibt ihm ein Gegengift. Sie fleht ihn an zu fliehen vor ihrem eifersüchtigen Gatten. Er nimmt das Gegengift und verlässt Lucrezia, ohne zu wissen, wieso sie so sehr an ihm interessiert ist.


Bevor Gennaro fliehen kann, trifft er auf Maffio. Dieser überredet ihn zu einem Fest, zu dem man eingeladen hatte. Er geht mit. Gubetta, Lucrezias Vertrauter, hat dafür gesorgt, dass die Freunde unter sich bleiben. Um Mitternacht müssen sie alle erkennen, dass sie in einer Falle sitzen: was sie nicht wussten, sie wurden von Lucrezia eingeladen, und sie hatten vergifteten Wein getrunken. Es war ihre Rache dafürt, dass sie sie vor Gennaro bloß gestellt hatten. Zu ihrem Entsetzen muss sie erkennen, dass Gennaro unter den Gästen ist, womit sie ja nicht rechnen konnte. Nachdem ihre Freunde in einen Nebenraum verschwinden, fleht sie ihn erneut an, das restliche Gegengift zu nehmen. Als Gennaro aber erkennt, dass die Menge nur für ihn reicht, nicht aber für seine Freunde, entschließt er sich zu sterben. Vorher aber will er sie noch töten. Da endlich gibt sie ihre wahre Identität ihm gegenüber preis: er ist ein Borgia und sie seine Mutter... Leider ist es für das Gegengift zu spät, er stirbt in den Armen der Mutter. Sie bleibt entsetzt und entseelt am Ende zurück.


Eine sehr dramatische Handlung mit einer hinreißenden Musik, wunderschönen Arien und Duetten. Ich war hin und weg.


Und dies war die Besetzung:

  • Don Alfonso - Almas Svilpa - klasse wie immer. Und so wunderbar süffisant. Das kann er ja gut
  • Lucrezia Borgia - Jessica Muirhead - eine wahre Perle des Ensembles! Ihr kann man stundenlang zuhören. Sie war, wie immer, mehr als überzeugend
  • Gennaro - Francesco Castoro - er gefiel mir stimmlich wie darstellerisch ausgezeichnet
  • Maffio Orsini - Liliana de Sousa - hinreißend und überzeugend wie immer. Toll, wie sie die Rolle gestaltete
  • Jeppo Liverotto - Edward Leach - gefiel mir sehr, würde ich doch gerne mal öfter sehen und hören
  • Don Apostolo Gazella - Baurzhan Anderzhanov - überzeugte mich wie immer
  • Ascanio Petrucci - Karel Martin Ludvik - auch super wie immer
  • Oloferno Vitellozzo - Joshua Owen Mills - gefiel mir sehr gut
  • Gubetta - Tobias Greenhalgh - er war wunderbar wie gewohnt, hatte ihn mit den langen weißen Haaren erst gar nicht erkannt...
  • Rustighello - Matthias Frey - richtig klasse. Köstlich wie er diesen Schleimer darstellte. Das war richtig gut
  • Weiterhin gab es Tänzer und Kinder, die den Nachwuchs Lucrezias darstellten.
  • Musikalische Leitung - Andrea Sanguineti
  • Inszeniertung und Bühne - Ben Baur
  • Kostüme - Uta Meenen
  • Licht - Michael Hedinger
  • Choereografisch Mitarbeit - Julia Schalitz
  • Choreinstudierung - Klaus-Jan de Groot
  • Dramaturgie - Patricia Knebel, Christian Schröder

Es war wieder einmal ein absolut hinreißender Opernabend. Die Musik verlangte nach mehr. Wie gut, dass ich weitere Vorstellungen gebucht habe!



28. Januar 2023 - Simon Boccanegra von Guiseppe Verdi - Premiere - 


Diese wunderbare Oper habe ich das letzte Mal 2009 in der Staatsoper Berlin mit Placido Domingo in der Titelpartie gesehen. Schön, dass ich nun dieses Werk endlich mal wieder erleben konnte.


Hier muss ich der Presse recht geben: die "Inszenierung" war unmöglich! Ich hatte einen Tag vorher die ersten Fotos auf der Webseite der Oper gesehen und konnte nur den Kopf schütteln. Von der Regisseurin hatte ich nach "Faust" und "Lohengrin" mehr erwartet.


Zur Ausstattung sei gesagt, wer den Charme einer Baustelle (Prolog) und anschließend "Krankenhausflur" mag, dem konnte geholfen werden. Nichts sagend. Leider hatte man zudem am Material gespart: Man schaute, wenn der Blick nur ein wenig nach oben ging, einfach nur ins schwarze Leere der Bühne dahinter. Das war schon mal richtig schlecht! Und dann die Kostüme - unfassbar geschmacklos, billig, albern. Mit der passenden Gesichtsbemalung hätten Herr Trinsinger und Herr Cardoso mühelos in einer Zirkusarena als Clowns auftreten können. Mir kam das Ganze unreif vor, und dass die Verantwortlichen das Stück veralbern, ihm einen satirischen oder gar zynischen Touch verleihen wollten. Nun gut, bei einigen Stücken mag das angehen, hier war dies schlicht und ergreifend fehl am Platz. Setzen, sechs!


Ich verstehe einfach nicht, wie so ein Mist von oben durchgewunken werden konnte. Wäre ich Intendantin, hätte ich den Verantwortlichen mal ein paar Takte angesagt. Entweder wäre nachgebessert worden, oder ich hätte sie des Feldes verwiesen. Wenn die sich "verwirklichen" wollen, dann sollten sie ein eigenes Theater gründen und sich dort auslassen.


Nun zum Inhalt:


Alles beginnt mit einem erklärenden Prolog der Ereignisse, die vor 25 Jahren stattfanden. Es ist die Nacht vor der Wahl des ersten Dogen. 


Paolo, der den Adel verabscheut, unterhält sich mit seinem Handlanger Pietro über einen geeigneten Kandidaten für dieses hohe Amt. Seiner Ansicht nach muss es jemand aus dem Volk sein. Er schlägt Simon Boccanegra vor. Dieser ist, als er dazukommt, wenig begeistert, aber er liebt die Tochter des Adligen Jacopo Fiesco , mit der er eine Tochter hat. Als Doge, so glaubt er, würden seine Chancen, die Hand der geliebten Frau zu bekommen, steigen. Also stimmt er zu und geht zu Fiesco. Er bietet ihm die Hand zum Frieden. Dieser ist nicht abgeneigt, wenn er auch gegen die "schändliche" Verbindung seiner Tochter mit einem aus dem Volk nicht wirklich billigt. Er erklärt sich einverstanden, wenn Simon ihm die Enkelin überlässt. Leider kann ihm das von Simon nicht gewährt werden, weil die kleine Tochter aus unerfindlichen Gründen verschwunden ist. Man trennt sich unversöhnt. Simon geht in das Haus Fiescos, um Maria zu treffen. Zu seinem Entsetzen findet er nur ihren Leichnam. Gleichzeitig ruft das Volk ihn zum Dogen aus.


Amelia Grimaldi, die bei Fiesco lebt, wartet auf ihren Geliebten Gabriele Adorno. Dieser ist bei Fiesco untergetaucht. Beide planen den Sturz Simons. Amelia will beide davon abbringen. Der Besuch des Dogen wird angekündigt, er will im Namen Paolos um Amelias Hand anhalten. Gabriele seinerseits bittet Fiesco um die Hand Amelias, und enthüllt ihm gleichzeitig, dass sie keine Grimaldi, sondern eine Waise ist. Fiesco segnet daraufhin diese Verbindung. Als Amelia mit ihm dem Dogen allein ist, gesteht sie ihm, dass sie ein Findelkind ist, das von einer alten Frau erzogen wurde. Leider war diese eines Tages verschwunden und sie auf sich gestellt. Und so landete sie bei Fiesco. In der Geschichte erkennt Simon seine verloren geglaubte Tochter und gibt sich ihr als ihr Vater zu erkennen. Paolos Wunsch schlägt er aus. Er hat darüber hinaus erfahren, dass Amelia einen Adligen liebt und heiraten möchte. Als Paolo von der Ablehnung erfährt, schwört er Rache. Er beschließt Amelia zu entführen.


Simon versucht zwischen dem Volk und Adel zu vermitteln, vergeblich. Mitten in den Tumult erscheint Gabriele Adorno. Er hat den Entführer Amelias getötet und vermutet den Dogen, den er für Amelias Geliebten hält, als Drahtzieher. Amelia kommt hinzu, klärt alles auf, erwähnt aber nicht den Namen des Täters. Der Doge nun vermutet, dass es Paolo angesichts der Ablehnung ist und fordert ihn auf, den Täter, also sich selber, zu verfluchen.


Paolo plant einen Aufstand gegen Simon und versucht Fiesco dafür zu gewinnen. Dieser lehnt aber ab, dafür sagt aber Gabriele seine Mithilfe zu. Er kennt ja die wahre Verbindung zwischen Amelia und Simon nicht, und sie selber tut nichts, um die bestehenden Missverständnisse aufzuklären. Paolo vergiftet den Wein, den er im Hause Simons vorfindet. Der Doge kommt müde heim, Amelia bittet ihn um Gnade für Gabriele, ohne zu wissen, dass dieser ein Feind ihres Vaters ist. Simon trinkt ahnungslos von dem Wein und schläft ein. Dann kommt Gabriele, sieht den Schlafenden und will ihn umbringen. Amelia kommt rechtzeitig dazu, um die Tat zu verhindern. Simon erwacht aus seinem Schlaf und gibt sich nun als Vater Amelias zu erkennen, woraufhin ihn Gabriele um Verzeihung bittet. Beim erneuten Aufstand gegen den Dogen stellt sich Gabriele an Simons Seite. Dieser verspricht ihm nun die Hand seiner Tochter.


Die Verschwörung des Adels gegen den Dogen ist gescheitert, Paolo wird zum Tode verurteilt. Im Gespräch mit Fiesco weiht er diesen nein und erwähnt auch, dass der Doge möglicherweise schon vor ihm sterben werde an dem von ihm vergifteten Wein. Simon trifft auf seinen Widersacher Fiesco und offenbart diesem, dass Amelia seine verloren geglaubte Tochter und Fiescos Enkelin ist. Im Hintergrund verkündet der Chor die Vermählung Amelias mit Gabriele. Sterbend verleiht er Gabriele die die Dogenwürde.


Und das war das überragende Premieren-Ensemble:

  • Simon Boccanegra - Daniel Luis de Vicente - dieser Künstler verfügt über eine schöne, starke Stimmung und gab einen sehr würdigen und glaubhaften Simon. Großartig
  • Amelia Grimaldi - Jessica Muirhead - sie war einmal mehr hinreißend in jeder Hinsicht
  • Gabriele Adorno - Carlos Cardoso - was für ein großartiger Tenor, was für eine unglaublich schöne Stimme. Einmal mehr berührte er mein Herz und gab eine überaus überzeugende Darstellung. Perfekte Besetzung in allen Belangen
  • Jacopo Fiesco - Almas Svilpa - er wusste auch heute wieder sehr zu überzeugen, klasse
  • Paolo Albiani - Heiko Trinsinger - auch diese Rolle passte wieder einmal ausgezeichnet zu ihm und er bot, wie gewohnt, eine sehr überzeugende Leistung. Super
  • Pietro - Andrei Nicoara - die Rolle ist zwar nicht groß, er dafür um so größer. Ich mag diesen Künstler 
  • Musikalische Leitung - Giuseppe Finzi
  • Inszenierung - Tatjana Gürbaca
  • Bühne und Licht - Michael Grünberg, Mitarbeit Bühne - Anne Kuhn
  • Kostüme - Silke Willrett, Mitarbeit Kostüme - Carl-Christian Andresen
  • Choreinstudierung-  Klaus-Jan de Groot
  • Dramaturgie - Svenja Gottsmann, Laura Bruckner

Also, abgesehen von der scheußlich Optik war es ein geradezu traumhafter Opernabend. Das Publikum stand sofort auf und zollte den wunderbaren Künstlern tosenden Applaus. Die Regie wurde zu recht ausgebuht. Ich halte zwar bekanntermaßen nicht viel davon, aber dieses Mal war es mir angesichts dieses Mists sogar sehr recht, wenn ich auch nicht mitmachte.


Alles in allem war es eine hinreißende und überzeugende Premiere, und ich freue mich nun auf einige weitere Aufführungen.



04. Februar 2023 - Lucrezia Borgia von Gaetano Donizetti


Bei der heutigen Vorstellung gab es krankheitsbedingt zwei Umbesetzungen:


Lucrezia Borgia wurde gesungen von Lidia Friedman. Wegen de  Kürze der Zeit konnte ihr das passende Kostüm nicht angepasst werden. So trug sie ein sehr schickes schwarzes langes Kleid mit Pailletten oben am Kragen und vorne unten. Das sah sehr edel aus. Ihre Stimme ließ mich aufhorchen. Sie ist wunderschön mit einer ganz warmen Tiefe. Ein sehr schönes und angenehmes Timbre. Darüber hinaus gab sie eine wirklich hinreißende Lucrezia.


Maffio wurde nach der Premiere erneut von Na'ama Goldman gesungen. Meine Güte, was für eine tolle Künstlerin! Sie gefiel mir ausnehmend gut und wusste sehr zu überzeugen.


Das Publikum war sehr angetan und spendete tosenden Applaus.


Ein wunderbarer Abend!



17. Februar 2023 - Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi


Bei der heutigen Vorstellung sang Dimitris Tiliakos den Simon. Er war wunderbar, und man merkte nicht, dass ein eingesprungen war. Er verfügt über eine tolle Stimme und eine sehr angenehme Bühnenpräsenz. Von mir aus könnte er auch weitere Vorstellungen singen.


Ein wie immer hinreißender Opernabend! Zum Glück habe ich noch einige Termine gebucht.




04. März 2023 - Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi


Schön, dass Dimitris Tiliakos erneut die Partie des Simon gesungen hat. Er gefällt mir immer besser. Und natürlich war es wieder ein absolut hinreißender Abend!



10. März 2023 - Lucrezia Borgia von Gaetano Donizetti


Heute also zum letzten Mal. Ich hoffe doch sehr, dass es mal eine Wiederaufnahme geben wird.


Bei der heutigen Vorstellung waren zwei Partien neu besetzt:


Oreste Cosimo gab den Gennaro. Ich muss gestehen, dass ich ihm damals als Edgardo nicht ganz so gut gesonnen war. Das lag halt daran, dass er Carlos Cardoso vertreten musste. Dieser ist in meinen Augen in seinen Rollen unerreicht, und so kann dann eine Vertretung nicht so gut wegkommen. Dass das unfair ist, weiß ich auch. Nun, heute hatte ich die Gelegenheit, Oreste Cosimo unbefangen zu sehen; er war für diesen Abend schon lange gebucht und war nicht wieder eingesprungen.


Ich muss sagen, er gefiel mir ausnehmend gut. Seine Stimme klang sehr schön, er hat eine angenehme Bühnenpräsenz und war ein überzeugender Darsteller. Sollte er mal wieder gebucht werden, würde ich mich freuen.


Rocco Cavalluzzi sang sehr überzeugend, auch darstellerisch gefiel er mir sehr, den Gubetta. Er war ebenfalls kein Einspringer.


Es war wieder ein hinreißender Opernabend. Schade, dass es heute die letzte Vorstellung der Saison war. Hoffen wir also auf ein baldiges Wiedersehen.



19. März 2023 - Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi


Auch nach der bereits vierten Vorstellung möchte ich am Ende am liebsten die Repeat-Taste drücken. Die Musik ist eben überirdisch schön und die Darsteller einfach nur hinreißend! Ich habe ja noch weitere Abende gebucht...




25. März 2023 - Norma von Vincenzo Bellini - Wiederaufnahme


Wie schön, dass dieses herrliche Werk wieder aufgeführt wird. Ich habe mir natürlich Tickets für alle drei Vorstellungen besorgt.


Die hinreißende Besetzung war heute:

  • Pollione - Carlos Cardoso - WAS für ein hinreißender Pollione. Dass es Carlos Rollendebut war, merkte man nun wirklich nicht. Man hatte eher den Eindruck, dass er diese Partie schon viele Male gesungen hat. Er ist so perfekt für diese Rolle. Herr Terranova damals war schon klasse, aber Carlos ist noch viel besser! Ich war hingerissen!
  • Oroveso - Almas Svilpa - er gefiel mir auch wieder sehr. Er kann eh sowieso alles in seinem Fach!
  • Norma - Yolanda Auyanet - sie hat noch nie in Essen gesungen. Ein gelungenes Debut! Sie gefiel mir auch sehr. Eine tolle Besetzung!
  • Adalgisa - Bettina Ranch - hinreißend wie immer! Sie ist für mich die beste Adalgisa überhaupt. Wunderbar!
  • Clotilda - Heejin Kim - eine kleine Rolle zwar, aber sie war eine wunderbare Besetzung.
  • Flavio - Albrecht Kludszuweit - ihn habe ich lange nicht gehört. Er war wieder richtig gut.


Erwartungsgemäß war es ein himmlischer Opernabend. Bellinis Musik ist überirdisch schön!



02. April 2023 - Norma von Vincenzo Bellini


Wieder ein bezaubernder Opernabend mit diesem hinreißenden Ensemble! Die letzte Vorstellung ist schon gebucht.



05. April 2023 - Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi


Von dieser Oper kann ich auch nicht genug bekommen. Muss man ausnutzen, wenn sie gespielt wird. 


Ein wunderbarer Abend wieder.



20. April 2023 - Simon Boccanegra von Giuseppe Verdi


Da ich wusste, dass es Behinderungen auf der Autobahn gab, fuhr ich entsprechend früher los. Reichte leider nicht, denn es lag ein defekter LKW vor Frillendorf mitten auf der Fahrbahn. Nichts ging mehr, aber Wattenscheid nur noch stop and go, eher mehr stop als go. Im bin im ersten Gang gerollt... Mit einer Viertelstunde Verspätung kam ich an, saß die erste Hälfte oben im Balkonrang, nach der Pause konnte ich meinen Platz einnehmen.


Es war natürlich trotzdem ein bezaubernder Abend, wenn auch mit aufregendem Beginn...



14. Mai 2023 - Norma von Vincenzo Bellini


Zur vorerst letzten Vorstellung begleitete mich mein Mann, und auch er war wieder einmal total begeistert und berührt. Den Abend haben wir sehr genossen!



16. Juni 2023 - Madama Butterfly von Giacomo Puccini


Die Inszenierung ist ja hinlänglich bekannt, die Besetzung war auch fast wie immer. Den Pinkerton-Darsteller kannte ich nicht. Es war Raffaele Abete. Er war ein toller Darsteller, sang auch sehr gut, aber der Applaus war mäßig. An Carlos reichte er eben nicht heran. Ihn vermisste ich wirklich an diesem Abend. Zu Schade, dass er nicht mehr hier singen wird. Vielleicht mal als Gast? Wäre wunderbar.



25. Juni 2023 - Figaros Hochzeit von Wolfgang Amadeus Mozart


Auf die Inszenierung war ich gespannt, sie spielte ja in Kreisen des englischen Adels. Die Kostüme gefielen mir ausgezeichnet, auch die Bühnenausstattung konnte sich sehen lassen. War mal was anderes. Eine schöne Optik.


Auch gefiel mir der Einsatz von Satyr und Cupido. Was für ein toller Einfall. Die zwei waren richtig toll und peppten das Ganze wunderbar auf. Solche Einfälle mag ich sehr!


Das Ensemble war wieder einmal sehr überzeugend:


  • Graf Almaviva - Tobias Greenhalgh - darstellerisch klasse, stimmlich hakte es etwas, ich denke, dass Mozart nicht so ganz sein Fach ist, er gefiel mir aber dennoch sehr gut
  • Gräfin Almaviva - Jessica Muirhead - was die Presse da zu mosern hatte, ihre Stimme sei zu schwer, verstehe ich ganz und gar nicht. Sie war super und sang hinreißend wie immer!
  • Susanna - Markéta Klaudovà - sehr, sehr überzeugend
  • Figaro - Baurzhan Anderzhanov - wunderbar, wie immer!
  • Cherubino - Miriam Albano - sehr überzeugend
  • Marcellina -Bettina Ranch - klasse, wie immer!
  • Basilio - Ted Schmitz
  • Don Curzio - Ks. Jeffrey Dowd
  • Bartolo - Andrei Nicoara - toll gemacht, er ist also sehr vielseitig einsetzbar!
  • Antonio - Rainer Zaun
  • Barbarina - Natalija Radosavljevic
  • Satyr - James Michael Atkins - hinreißend, ganz toll!
  • Cupido - Mick Morris Mehnert - ebenfalls große Klasse, super!


Das war ein wunderbarer Saisonabschluss. Am 15. September starte ich hier mit "Macbeth".















































































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