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Oper im Aalto 6

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Oper in der Ruhrmetropole (Saison 2021/2022)

 

Diese Saison wird auf jeden Fall sehenswert, und ich werde hier wieder häufig zu Gast sein.


Ich starte hier am 26.09.2021 mit "Rigoletto".




26. September 2021 - Rigoletto von Giuseppe Verdi


WAS für ein himmlischer Belcanto Abend mit hinreißendem Ensemble!!!


Zunächst: es handelt sich zwar um eine Wiederaufnahme, aber mit der Inszenierung aus der Saison 2016/2017 hatte der heutige Abend nichts gemein. Die neue Produktion ist semi-konzertant; anstelle einer Kulisse sieht man eine weiße Leinwand, auf der zwischendurch erklärende Texte erscheinen. Für Chorszenen wird diese hochgezogen. Die Protagonisten bringen immer einen Stuhl mit auf die Bühne. Wenn sie zu einer Szene gehören, aber noch nicht an der Reihe sind, bleiben sie hinten sitzen.


Alle sind äußerst elegant gekleidet: die Farben schwarz und weiß sind vorherrschend, die Herren tragen durchweg Smoking, Frack oder schwarzen Anzug. Nur Gilda und die Gattin von Ceprano tragen hellfarbene Abendkleider. Am Ende trägt auch Gilda einen schwarzen Hosenanzug mit weißer Bluse. So sah alles sehr schön aus. Anders als bei einer konzertanten Aufführung agieren die Darsteller sehr wohl, und das sehr gut.


Soweit zu dem optischen Eindruck.


Und nun zu dem hinreißenden Ensemble:

  • Der Herzog von Mantua - Carlos Cardoso - ich fand ich ja schon immer super, aber ich hatte den Eindruck, dass seine Stimme noch mehr gereift ist. Er sang einfach nur wunderbar - zum Dahinschmelzen - und er stellte diesen Widerling auch super dar. Schön, dass er viele Rollen singen wird in dieser Saison!
  • Rigoletto - Ivan Krutikov - wow, auch er verfügt über eine richtig tolle Stimme und gab einen super Rigoletto. Ein sehr überzeugender Darsteller. Ich freue mich schon auf die "Lucia", dann singt er den Enrico, Carlos den Edgardo.
  • Gilda - Tamara Banjesevic - eine ganz wunderbare Darstellerin der Gilda. Ihre Stimme ist rein und hinreißend schön. Dazu ist sie eine wirklich super Darstellerin. Ich war echt begeistert
  • Graf von Monterone - Baurzhan Anderzhanov - kleine Rolle, aber, wie immer, super gesungen und dargestellt
  • Graf von Ceprano - Mateusz Kabala - wie oben
  • Gräfin Ceprano/ein Page - Iva Seidl - naja, nicht weiter erwähnenswert, schlecht vorstellbar, dass der Graf auf so ein Matrönchen abfährt...
  • Marullo - Jeong Daegyun - klasse, richtig klasse! Toll gesungen, toll gespielt. Ihn würde ich doch gerne mal in größeren Rollen erleben!
  • Borsa - Rainer Maria Röhr - kleine Rolle, aber wie immer klasse gespielt und gesungen
  • Sparafucile - Karl-Heinz Lehner - er ist ja immer ein Garant für eine super Leistung! So natürlich auch heute! Super gesungen und gespielt!
  • Maddalena - Boshana Milkov - wirklich toll gesungen, aber den Männer betörenden Vamp habe ich ihr nicht abnehmen können, zu bieder
  • Giovanna - Marie -Helen Joël - super gesungen, wie immer. Aber an diesem Abend hatte sie herzlich wenig zu tun, wie schade!
  • Ein Gerichtsdiener - Swen Westfeld
  • Musikalische Leitung - Tianyi Lu
  • Konzept und szenische Einrichtung - Sascha Krohn

Ich habe diesen wunderbaren Opernabend sehr, sehr genossen. Die Musik ist so hinreißend, und dazu diese schönen Stimmen. Ich bin nach Hause geschwebt und hatte noch am nächsten Tag die Arien im Ohr. Aber ich schaue mir den Rigoletto ja nochmals an. 




31. Oktober 2021 - La finta giardiniera von Wolfgang Amadeus Mozart


Diese schöne Oper kannte ich bislang nur dem Namen nach.  Die Inszenierung ist wunderschön, man kann ruhig sagen: retro, was natürlich positiv gemeint ist. Eben so wie man es von früher her kennt: schöne Kostüme, Puderperücken, tolle Kulissen. Hier ersparte man sich die Requisiten bis auf Tische und Stühle. Alle anderen Eindrücke sind als Fototapeten zu sehen, was mehr als gelungen ist. Also, auf jeden Fall etwas fürs Auge.


Kurz zum Inhalt - eine ausführliche Erklärung erübrigt sich, denn es ist eben ein herrliches Verwirrspiel. Jeder kennt den anderen besser als er glaubt, aber die Verkleidung verhindert zunächst das Erkennen. 


Das ist die Gärtnerin Sandrina, die eigentlich die Marchesa Violante Onesti ist und sich auf der Suche nach ihrem Geliebten, den Grafen Belfiore befindet. Sie arbeitet mit Nardo bei Don Anchise, dem Bürgermeister des Ortes. Belfiore allerdings glaubt, dass Violante nicht mehr am Leben ist, da er sie in einem Anfall von Eifersucht angegriffen und verletzt hatte. Narda, Violantes Diener, ist der einzige, der die Wahrheit kennt. Und er schweigt brav. 


Nun steht ein großes Fest bevor: Arminda, Don Anchises Nichte wird sich verloben. Der Bräutigam ist Belfiore!... Nun, und Arminda ist ausgerechnet die Verflossene von Cavaliere Ramiro. Das sind ja schöne Aussichten...


Dann gibt es noch Serpetta, die ebenfalls im Dienste des Bürgermeisters steht und mal seine Geliebte war. Diese sieht nicht gerade erfreut dabei zu, wie ihr Chef der schönen Gärtnerin den Hof macht. Dabei ist Nardo doch in sie verliebt, sie aber weist ihn immer wieder zurück.


Bei diesem Verwirrspiel treffen die richtigen Paare irgendwann zusammen, man streitet, man versöhnt sich, und am Ende kommt alles wieder ins rechte Lot. Und der Bürgermeister nimmt es gelassen: irgendwann wird er sicher wieder eine nette Gärtnerin in seinen Diensten haben, mit der er dann anbandeln kann.


Soweit mal der Inhalt.


Und hier das hinreißende Ensemble:


  • Don Anchise, Podestà (Bürgermeister) von Lagonero - Richard Samek - tolle Stimme, toller und überzeugender Darsteller. Perfekt für diese Rolle. Leider ist er nur für diese Rolle engagiert worden
  • Sandrina - Giulia Montanari - eine hinreißende Darstellerin in allen Belangen. Freue mich sehr, dass sie noch einige Rollen singen wird.
  • Contino Belfiore - Dimitry Ivanchey - hinreißend wie immer! Die Rolle passt richtig gut zu ihm
  • Arminda - Sophia Brommer - spielte und sang ebenfalls super toll. Leider auch nur diese Partie
  • Cavaliere Ramiro - Alexandra Kadurina - wow, das war klasse! Sie war überaus überzeugend in dieser Hosenrolle. Kann man nicht besser machen
  • Serpetta - Christina Clark - eine Perle des Hauses. Sie kann alles und scheint in einen Jungbrunnen gefallen zu sein. Sie altert nicht. Einmalig. Sie singt toll, spielt hinreißend, einfach klasse, die Dame
  • Nardo - Tobias Greenhalgh - er gefiel mir auch wie immer sehr. Er gab einen tollen Nardo.


Die Musik hat mir auch sehr gefallen. Es war ein wirklich wunderschöner, heiterer und entspannender Abend. Alle Darsteller bewiesen, dass sie auch eine komische Seite haben und dies auch herüber bringen können. Eine gelungene Produktion!



01. November 2021 - Rigoletto von Giuseppe Verdi


Heute nun wieder ein ganz anderer Abend: ganz große und dramatische Oper. Ich schmolz mal wieder dahin. 


Die Besetzung war wie beim letzten Mal, nur hatten wir am heutigen Abend eine andere Gilda. Es war Gloria Rehm von der Staatsoper Berlin. WAS für eine tolle Künstlerin! Sie ist wunderschön, hat eine umwerfend schöne Stimme und ist eine hinreißende Darstellerin. Sie bekam am Ende den meisten Applaus. Danke fürs Einspringen! Tamara Banjesevic war erkrankt. 


Dieser Abend war wieder hinreißend schön. Nun freue ich mich auf Lucia am 27.11.2021.




27. November 2021 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti - Premiere


Meine letzte Lucia habe ich 2014 in Berlin gesehen, also lange her. Wie schön, dass meine Lieblingsoper nun endlich wieder in meiner Nähe gespielt wird. 


Die Inszenierung gefiel mir gut. Die Requisiten waren eher sparsam, was mich überhaupt nicht störte. Es dominierte die Farbe schwarz mit etwas weiß, die Kostüme waren wunderbar traditionell wie ich es mir vorstelle und am liebsten mag. Diese Straßenklamotten, die man heute gerne wählt, finde ich nicht gut, im Theater möchte ich Kostüme sehen, normale Kleidung sehe ich täglich.


Die an sich langweilige Partie der Alisa wurde umgeschrieben. Sie wurde zur kürzlich verstorbenen Mutter Lucias, die, aus dem Sarg gestiegen, nur für Lucia sichtbar war. Ein boshaftes Weib, dem das Wohl der Tochter völlig egal war. Raimondo ist in dieser Inszenierung ein Bruder Lucias. 


Die Premierenbesetzung war vom Feinsten:


  • Enrico - Ivan Krutikov - er verfügt über eine sehr schöne Stimme und stellte diesen miesen Charakter wirklich super dar. Es gehört halt schon einiges an Fiesheit dazu, die eigene Schwester aus Profitgier zu verschachern. Mir gefiel seine Interpretation sehr gut
  • Lucia - Hila Fahima - eine der schönsten Lucias, die ich je gesehen habe. Und was für eine Wahnsinnsstimme! Da saß jeder Ton, jede Koloratur. Eine absolut perfekt Darstellerin dieser schwierigen Partie. Ich kann mir diese sympathische Sängerin auch sehr gut als Violetta vorstellen. Eine hinreißende Dame
  • Edgardo - Carlos Cardoso - ich wusste, es würde perfekt werden! Bei diesem Künstler stimmt einfach alles: eine wahnsinnig tolle und super schöne Stimme, eine hinreißende Darstellung und eine wunderschöne Optik. Ein hinreißender Partner für die schöne Lucia. Die zwei sind ein Traumpaar! Ein himmlischer Edgardo, einfach klasse
  • Arturo - Dimitry Ivanchey - er sang und spielte diese kleine Rolle ausgezeichnet - wie immer
  • Raimondo - Baurzhan Anderzhanov - endlich mal wieder eine größere Partie für diesen wunderbaren Künstler. Er spielte und sang diese Partie sehr überzeugend und wunderschön
  • Lady Ashton (Aliza) - Heike Grötzinger - sie hätte aus der Rolle echt mehr machen können. Ihre Stimme gefiel mir auch nicht sonderlich
  • Normanno - Rainer Maria Röhr - klasse, was er aus dieser Rolle gemacht hat. Das gefiel mir doch sehr - und: die Perücke stand ihm auch ausgezeichnet.
  • Musikalische Leitung - Giuseppe Finzi
  • Inszenierung - Dietrich W. Hilsdorf
  • Bühne - Johannes Leiacker
  • Kostüme - Gesine Völlm
  • Licht - Fabio Antoci
  • Choreinstudierung - Jens Bingert


Ich habe diesen Abend unendlich genossen. Die Musik ist himmlisch. Ich werde mir diese wunderbare Oper noch viele Male ansehen.






11. Dezember 2021 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti



Diese Oper kann ich nicht oft genug sehen und hören. Natürlich war es wieder ein hinreißend schöner Abend!




17. Dezember 2021 - La Bohème von Giacomo Puccini



Rodolfo wurde heute von Eduardo Aladrén gesungen. Er war auch ausgezeichnet und er war sehr überzeugend. Tolle Stimme. Und endlich gab es mal eine vernünftige und in allen Belangen überzeugende Musetta: Mercy Malieloa. Eine noch junge Künstlerin, aber was für eine tolle Stimme und klasse Darstellung. Ihr habe ich die Musetta voll abgenommen. Ein schöner Abend so kurz vor Weihnachten.





08. Januar 2022 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti


Natürlich begann für mich das neue Jahr gleich wieder mit meiner erklärten Lieblingsoper. Es war natürlich wieder ein wunderbarer Opernabend. Aber es kommen ja noch weitere Vorstellungen...




16. Januar 2022 - Dido and Aeneas von Henry Purcell


Diese Oper war mir bislang unbekannt, wiewohl ich beim Durchlesen bemerkte, dass sie inhaltlich an "Les Troyens" von Hector Berlioz, die ich vor sehr vielen Jahren in Dortmund gesehen hatte, erinnerte. Natürlich nur in stark gekürzter Form.  


Übrig geblieben war, dass der Held Aeneas nach einer Irrfahrt bei Karthagos Königin Dido landet und willkommen geheißen wird. Obwohl sie nach dem Tod ihres Mannes geschworen hat, keinen anderen Mann mehr zu erhören, verliebt sie sich in Aeneas. Leider gibt es da noch eine Zauberin, die Dido und Karthago vernichten will. Als falscher Merkur fordert sie Aeneas auf zu gehen und nach Troja zurück zu kehren, was dieser auch tut.


Zurück bleibt die verzweifelte Dido, die am Ende an gebrochenem Herzen stirbt.


Hier noch die Darsteller:


  • Dido - Jessica Muirhead - sie gefiel mir wieder ausgesprochen gut, und sie sang hinreißend
  • Aeneas - Tobias Greenhalgh - auch er gefiel mir ausgesprochen gut
  • Belinda, 1. Hexe, Geist - Giulia Montanari - sehr gut
  • 2. Frau, 2. Hexe - Christina Clark - sehr gut
  • Zauberin - Bettina Ranch - hinreißend, klasse
  • ein Matrose - Ian Spinetti


Die Musik hat mir gefallen, denn ich mag Barockmusik zwischendurch sehr gerne. Das Bühnenbild ist schlicht, die Damen tragen schöne Gewänder. Das Ganze dauerte eine Stunde. Und das reichte auch, um die tragische Liebesgeschichte zu erzählen. 




28. Januar 2022 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti


Heute gab es eine Neubesetzung: Normanno wurde gesungen von Aljoscha Lennert, einem noch recht jungen Tenor des Theaters Osnabrück.  Er gefiel mir sehr gut wie er diesen elenden Speichellecker darstellte. Auch seine Stimme gefiel mir sehr. 


Im Februar geht es weiter mit Lucia...



30. Januar 2022 - Il Trittico von Giacomo Puccini


Schön, dass dieses Werk endlich mal wieder komplett aufgeführt wurde. Passiert ja selten genug. Meistens nimmt man eine der drei Opern zusammen mit einer andern Kurzoper. Ich habe beispielsweise Gianni Schicchi vor Jahren im MiR mal mir dem Boléro von Maurice Ravel gesehen. Komplett erleben konnte ich das Werk dann vor rund 20 Jahren an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Lange her...


Das Bühnenbild war interessant gemacht: Es dominierte jeweils ein großer Pool mit Wasser, einen oben angebrachter Spiegel vermittelte einen noch besseren Eindruck. Im ersten Teil (Tabarro) stand es offenbar für die Seine, an der das Stück spielt, im zweiten Teil (Suor Angelica) wohl das Tränenmeer der armen Verstoßenen und im dritten Teil (Schicchi) einen Swimmingpool. Im Mittelteil sieht man weiße dünne Vorhänge, im dritten vor allem schöne Kostüme. Alles stimmig und sehr passend.


Im Tabarro geht es um ein Paar, Michele und Giorgetta, das sich nach dem Tod des gemeinsamen Kindes auseinandergelebt hat. Giorgetta verliebt sich in den Fischer Luigi. Als Michele das herausfindet, tötet er den Nebenbuhler.


Suor Angelica wurde von ihrer reichen Verwandtschaft verstoßen, weil sie ein uneheliches Kind hatte. Eine Verwandte besucht sie nach vielen Jahren, weil sie Angelicas Erbteil für die Hochzeit einer Verwandten haben möchte. Dabei erwähnt sie auch, dass das Kind inzwischen verstorben ist. Angelica zerbricht daran und nimmt sich das Leben.


Gianni Schicchi ist ein Schelmenstück. Schicchi wird eigentlich nicht sehr geschätzt, aber man will sich seine Schlitzohrigkeit zunutze machen, um an das Erbe des verstorbenen Oberhauptes der Familie zu kommen. Beim Auffinden des Testamentes muss die Sippe entsetzt feststellen, dass alles eine wohltätige Organisation erben soll. Schicchi wird zum Gespräch gebeten, und der ist in der Tat sehr schlau. Er schlüpft in die Rolle des Verblichenen. Das Testament ist noch nicht beim Notar. Also lässt er diesen rufen und diktiert seinen letzten Willen. Zuvor haben sich alle bei ihm eingeschmeichelt und ihre Erbwünsche geäußert. Schicchi hat vorher dafür gesorgt, dass sie alles so nehmen müssen wie es kommt, da ihnen sonst eine harte Strafe droht, denn eigentlich ist ihr Tun ja ungesetzlich.


Der Notar erscheint, Schicchi diktiert. Sie bekommen alle durch das Gewünschte, aber das, worauf man besonders erpicht ist, schreibt er sich selber zu. Die Sippe muss das Haus zähneknirschend verlassen, beschweren dürfen sie sich ja nicht. Einzig Rinuccio und Lauretta dürfen sich freuen.


Diese drei sehr unterschiedlichen Kurzopern sind inhaltlich und musikalisch sehr schön und interessant. Die ersten beiden Teile gingen ineinander über, dann kam die Pause.


Nachstehend mal die Besetzung der einzelnen Stücke:


Il Tabarro:


  • Michele - Heiko Trinsinger - ausgezeichnet wie man es von ihm gewohnt ist
  • Luigi - Sergey Polyakov - klasse, darstellerisch wie stimmlich
  • Il Tinca - Uwe Eikötter
  • Il Talpa - Baurzhan Anderzhanov
  • Giorgetta - Annemarie Kremer - ganz wunderbar, wie gewohnt. Hat mich sehr gefreut, sie mal wieder gehört zu haben
  • La Frugola - Bettina Ranch - dass sie auch durchaus komisch sein kann, wusste ich boslang nicht. Toll gemacht
  • Ein Liedverkäufer - Christopher Hochstuhl
  • Ein Liebespaar - Giulia Montanari, Christopher Hochstuhl


Suor Angelica:


  • Schwester Angelica - Jessica Muirhead - hinreißend gesungen und gespielt. Die Rolle ist wie für die gemacht
  • Die Fürstin - Bettina Ranch - hier ist sie ganz schön giftig und eiskalt. DAS muss man auch können. Klasse
  • Die Äbtissin - Marie-Helen Joël - von den Schwestern sieht man wenig, man hört sie allenfalls, darum kann ich dazu wenig sagen, außer dass alle super gesungen haben
  • Schwester Eiferin - Liliana de Sousa
  • Lehrmeisterin der Novizinnen - Marion Thiemel
  • Schwester Genovieffa - Giulia Montanari
  • Schwester Osmina - Michaela Sehrbrock
  • Schwester Dulcina - Christina Hackelöer
  • 1. Almosensucherin - Helga Wachter
  • 2. Almosensucherin - Iva Seidl
  • 1. Laienschwester - Uta Schwarzkopf
  • 2. Laienschwester - Sabina Wehlte
  • Novizin - Stefanie Rodriguez


Gianni Schicchi:


  • Gianni Schicchi - Heiko Trinsinger - hinreißend, hier konnte er sich mal wieder richtig "austoben" und sein komödiantisches Talent ausleben. Die Rolle passt einfach perfekt zu ihm
  • Lauretta - Lilian Farahani - hübsche Stimme
  • Zita - Marie-Helen Joël - Klasse, wie immer
  • Rinuccio - Carlos Cardoso - super, wie immer! Er kann also auch komisch... Seine Darstellung und natürlich sein Gesang, gefiel mir sehr
  • Gherardo - Uwe Eikötter
  • Nella - Christina Clark - klasse, wie immer
  • Betto di Signa - Baurzhan Anderzhanov - auch mal ganz anders als gewohnt. Gefiel mir ausgezeichnet
  • Simone - Christoph Seidl
  • Marco - Tobias Greenhalgh
  • La Ciesa - Liliana de Sousa
  • Spinelloccio - Andreas Baronner
  • Amantio de Nicolao - Michael Haag
  • Pinellino - Demian Matushevsky
  • Guccio - Ullrich Franke
  • Gherardino - Len Peris Beier


Ich werde mir das Trittico auf jeden Fall nochmals ansehen. Es lohnt sich.



26. Februar 2022 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti


Leider mussten heute gleich drei Hauptpartien wegen Krankheit neu besetzt werden. Zwei kamen aus Osnabrück. Ich kam mit Besuchern aus der Stadt ins Gespräch, und die waren natürlich enttäuscht und nicht so begeistert, ihre eigenen Leute nun in Essen zu sehen.


Lucia wurde gesungen von Sophia Theodorides. Nun sie sang makellos, auch die Koloraturen saßen. Sie gefiel mir schon, aber unsere Hila hat einfach mehr Ausstrahlung und ein besonderes Timbre in der Stimme. Da war schon ein Unterschied zu hören.


Edgardo wurde gesungen von Oreste Cosimo. Nun, er machte seinen Job ganz ordentlich, aber es fehlt ihm an Höhe, Ausstrahlung und überzeugender Darstellung. Da singt unser Carlos aber in einer ganz anderen Liga! Aber für einmal war es ja ganz okay.


Raimondo wurde gesungen von Erik Rousi. Auch er war ganz ordentlich und okay, aber kein Ersatz für unseren Baurzhan.


Ich habe mich spontan entschlossen, nun auch noch die vorletzte Vorstellung zu buchen.


Alles in allem war es aber kein verlorener Abend, denn die Musik ist ja einfach nur hinreißend!



04. März 2022 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti


Zum Glück sangen Hila und Carlos heute wieder! Nur mussten wir erneut einen anderen Raimondo erleben. Dies war Matteo Maria Ferretti vom Theater Kiel. Er gefiel mir wirklich gut. Und natürlich schwebte ich, wie immer nach so einem Opernabend, nach Hause. Eine Vorstellung habe ich noch, die letzte der Saison. Ob es wohl eine Wiederaufnahme gibt? Und wenn ja, auch mit diesem Ensemble? Warten wir mal ab.




19. März 2022 - Don Carlo (Mailänder Fassung) von Giuseppe Verdi


Auf diese Oper habe ich mich schon sehr gefreut, der letzte Carlo wurde 2013 im MiR und in Dortmund gezeigt. Nun also im Aalto. Die Bühne ist ein weiter Raum mit dunklen Wänden, kaum Requisiten; Philipps Schreibtisch kam bei Bedarf aus dem Bühnenboden. Zwischendurch gab es mal Stühle, Särge, Blumen. Mir hat das durchaus gefallen, so konnte man sich auf die Musik konzentrieren. Die Kostüme gefielen mir sehr. Es herrschten die Farben schwarz und weiß vor. Alles wirkte sehr harmonisch.


Das Ensemble war wieder einmal hinreißend:


  • Filippo II, König von Spanien - Ante Jerkunica - was für eine Bühnenpräsenz! Dazu seine wunderschöne Stimme. Der perfekte Philipp! Das stimmte alles
  • Don Carlo, Infant von Spanien - Gaston Rivero - er wusste, wie immer in den letzten Jahren, voll zu überzeugen. Schön, dass er mal wieder eine Rolle übernommen hat
  • Rodrigo, Marquis von Posa - Jordan Shanahan - tolle, starke Stimme und großartige Darstellung
  • Großinquisitor - Karl-Heinz Lehner - hinreißend wie immer!
  • Elisabetta von Valois - Gabrielle Mouhlen - schön, dass auch sie wieder einmal am Aalto gastiert. Sie gab eine sehr berührende, ganz wunderbare Elisabetta
  • Prinzessin Eboli - Nora Sourouzian - erstklassige Besetzung, da passte einfach alles: Stimme und Interpretation
  • Ein Mönch - Baurzhan Anderzhanov - ausgezeichnet und überzeugend, wie immer
  • Tebaldo - Lada Bocková
  • Graf von Lerma - Christopher Hochstuhl
  • Stimme vom Himmel - Christina Clark
  • Ein königlicher Herold - Rainer Maria Röhr
  • Musikalische Leitung - Andrea Sanguineti
  • Inszenierung - Robert Carsen
  • Bühne - Radu Boruzescu
  • Kostüme - Petra Reinhardt
  • Licht - Robert Carsen und Peter Van Praet
  • Choreografie - Marco Berriel
  • Choreinstudierung - Jens Bingert


Es war ein sehr berührender und wunderschöner Opernabend. Schade, dass diese tolle Oper so selten gespielt wird. Natürlich werde ich mir den Carlo noch etliche Male ansehen.




10. April 2022 - Don Carlo von Giuseppe Verdi


Bei der heutigen Vorstellung gab Almas Svilpa den Philipp, und das auch sehr, sehr überzeugend!


Ansonsten habe ich da Ganze natürlich sehr genossen!




24. März 2022 - Lucia di Lammermoor von Gaetano Donizetti 


Meine siebte und vorläufig letzte Aufführung dieser hinreißenden Oper. Hoffentlich muss ich nicht wieder so viele Jahre warten bis sie wieder auf die Bühne kommt. Ich hoffe doch sehr auf eine Wiederaufnahme in absehbarer Zeit!



17. April 2022 - Don Giovanni von Wolfgang Amadeus Mozart - Wiederaufnahme


Heute gab es einen neuen Giovanni: Modestas Sedlevicius - Er gefiel mir ausgesprochen gut. Seine Interpretation dieses Widerlings war richtig klasse, und seine Stimme ist super schön! Hat mir sehr gefallen.


Don Ottavio wurde gesungen von Joshua Whitener, der diese Rolle schon in Dortmund überzeugend darstellte.


Karin Strobos war eine hinreißende Donna Elvira, und das wirklich in allen Belangen.


Alle anderen Partien waren unverändert.


Es war mal wieder ein richtig schöner Abend und unterhaltsamer Abend!



30.04.2022 - Don Carlo von Giuseppe Verdi


Heute sang erneut Ante Jerkunica den Phillip und Tobias Greenhalgh den Posa. In so einer großen Rolle hatte ich ihn bislang noch nicht gesehen. Es war wirklich sehr, sehr gut.




08. Mai 2022 - Kain und Abel oder der erste Mord von Alessandro Scarlatti


Barockmusik mag ich immer wieder gerne, und gleich zwei Countertenöre (Abel und Gott) bekommt man auch nicht so oft zu hören. 


Die Inszenierung ist wunderschön kitschig und passend, ein Teil der Bühne ragt bis zur ersten Reihe. Von meinem Platz aus bekam ich das Gefühl, mittendrin zu sein. Toll! Auch die Kostüme sind hinreißend schön. Die Geschichte ist sicher bekannt, aber hier die Kurzfassung:


Adam und Eva leben nach ihrer Verbannung auf der Erde und haben zwei Söhne bekommen: Kain, den Erstgeborenen, der Gärtner ist, und Abel, welcher sich als Viehzüchter verdingt. Zugegen sind auch Gott und Teufel. Das ist das ganze Umfeld. Den Söhnen ist bewusst, wieso die Eltern aus dem Paradies vertrieben wurden. Abel hat die Idee, Gott durch ein Opfer milde zu stimmen. Das nun passt Kain gar nicht, ist er es doch, der als Erstgeborener diese Aufgabe zuteil wird. Wieso regt der sich eigentlich so auf? Er hatte eben diese Idee nicht. Schlussendlich bestimmt Adam, dass beide Söhne ihr Opfer bringen sollen. Nur, Gott erkennt, dass Abel es ehrtlich meint, Kain bloß berechnend ist. Somit zieht er Abels Opfer vor. Der Teufel stachelt die Eifersucht von Kain auf und rät ihm, seinen Bruder zu töten, das wäre doch ein besseres Opfer als lediglich ein Lamm.


Kain bittet Abel, mit ihm einen Spaziergang zu machen und tötet ihn dann nach einer Weile. Das kommt bei Gott nicht gut an. Kain begreift seine Untat und bittet Gott, ihn zu töten. Gott entscheidet anders: er prophezeit Kain ein schreckliches Leben, aber er wird dafür sorgen, dass er nicht getötet wird. Als Zeichen des besonderen Schutzes erhält Kain das Kainsmal. Der Teufel drängt ihn zum Selbstmord, um Gottes Allmacht zu trotzen. Kain lehnt ab.


Adam bittet nach dem Verlust seiner Söhne Gott um weitere Nachkommen, damit aus seiner Mitte dereinst der Erlöser der Welt erstehen soll. Gott willigt ein.


Eine packende Handlung zu hinreißend schöner Musik. Das Ensemble war absolut perfekt und sehr spielfreudig. Ich war wirklich hingerissen und total begeistert.


Und hier die Darsteller des Abends:


  • Kain - Bettina Ranch
  • Abel - Philipp Mathmann
  • Eva - Tamara Banjesevic
  • Adam - Dimitry Ivanchey
  • Gott - Xavier Sabata
  • Teufel - Baurzhan Anderzhanov
  • Musikalische Leitung - Rubén Dubrovsky
  • Inszenierung - Dietrich W. Hilsdorf
  • Bühne - Dieter Richter
  • Kostüme - Nicola Reichert
  • Dramaturgie - Christian Schröder


Das war ganz, ganz großes Kino! Perfekt in allen Belangen. Schaue ich mir garantiert wieder an bei einer Wiederaufnahme. Ein wunderbarer, beeindruckender Opernabend.



13. Mai 2022 - Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók


Diese Oper basiert auf einer Sage. Herzog Blaubarts Ruf ist nicht der beste. Er lebt einsam auf einer dunklen Burg, und man sagt ihm ein sehr dunkles Geheimnis nach. Seine neue Partnerin, Judith, liebt ihn aufrichtig und will sein Leben umkrempeln - aus Liebe. Sie sieht, dass es sieben verschlossene Türen gibt, und sie wünscht, dass der Herzog ihr die Schlüssel gibt, um diese zu öffnen. Er will zunächst nicht, weiß er doch schließlich, was sich hinter den Türen verbirgt. Er gibt dann doch nach und überreicht ihr zwei Schlüssel. Sie findet eine Folter- und eine Waffenkammer vor. Das schreckt sie aber aus Liebe zu ihm nicht zurück. Bei jedem weiteren Schlüssel bittet er sie inständig, nur ihn zu lieben, aber keine Fragen zu stellen. Hier erkennt man die Ähnlichkeit zu Lohengrin und seiner Elsa "nie sollst Du mich befragen"... Aber Judith schafft es, ihm Schlüssel um Schlüssel abzutrotzen. Sie findet einen schönen Garten, große Schätze ein großes Gewässer (ein Tränenmeer). Die letzte Tür will der Herzog ihr strikt verweigern. Sein Schloss sei nun doch hell genug und Licht durchflutet durch sie und ihre Liebe. Aber nein, Judith beharrt auf den siebten Schlüssel. Sie geht davon aus, dass sich in dem Raum ganz sicher die Leichen seiner früheren Frauen befinden. Wie befremdet ist sie jedoch als sie sieht, dass sie alle noch leben. Leider ist ihr Selbstwertgefühl nicht sehr groß. Im Vergleich zu den anderen Frauen meint sie, stets den kürzeren zu ziehen. Blaubart versichert ihr, sie sei die Allerschönste für ihn gewesen. Sie muss für den Rest ihres Lebens nun eingeschlossen mit den anderen ihr Leben fristen. Für den Herzog wird es nun wieder Nacht...


Die Musik gefiel mir auch sehr gut; sie passt ganz wunderbar und harmonisch zur Handlung. Die Inszenierung ist auch recht interessant: Eine Reihe von Komparsen (es waren ja Bühnenplätze zu bekommen) sitzt auf weißen Gartenstühlen, die an Ketten befestigt sind. Ein weißer Vorhang, auf dem sich wechselnde Szenen zeigen zieht um das Geschehen herum. Oben sieht man ellipsenförmig einen Lichtkreis. Bei einigen Szenen senkt sich ein Haus aus Metall mit leicht blinden Fenstern herunter. Das sind dann hier und da die einzelnen Zimmer. Das alles sieht sehr schön und harmonisch aus. Am Ende kommt von oben ein Lichtgebilde mit der Aufschrift "Es war einmal" und darunter "war nicht". Ganz am Ende schaltet Judith bei zwei Buchstaben das Licht aus, und man liest "war ich". Es passte alles ganz hervorragend zusammen.


Die beiden Darsteller - Karl-Heinz Lehner als Herzog Blaubart und Deirdre Angenent als Judith - boten eine hinreißende und sehr, sehr starke Leistung, gesanglich wie darstellerisch. Es ist ja nur ein kurzes Vergnügen von einer Stunde, aber diese Stunde ist angefüllt mit schöner Musik, einer packenden Handlung und hinreißenden Darstellern! Gerne wieder bei einer Wiederaufnahme!



21. Mai 2022 - Don Carlo von Giuseppe Verdi


Es war natürlich wieder ein himmlischer Opernabend, den ich sehr genossen habe. Zwei weitere Vorstellungen im Juni folgen noch. Wer weiß, wann ich diese schöne Oper dann mal wieder zu sehen und zu hören bekomme.




09. Juni 2022 - Don Carlo von Giuseppe Verdi


Diese Oper ist immer wieder nur schön, und ich genieße jede Minute dieser wundervollen Musik!




19. Juni 2022 - Don Carlo von Giuseppe Verdi


Und natürlich habe ich meine Saison im Aalto mit dieser schönen Oper abgeschlossen. Wer weiß, wie viele Jahre ich dieses Jahr warten muss, bis die Oper wieder hier im Revier aufgeführt wird. 


Die neue Saison ist mit Highlights gespickt. Ich starte hier am 30. September mit der Wiederaufnahme des Maskenball.







































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