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Juttas Adventskalender 2014

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Ab 1. Dezember befülle ich täglich die freien Felder

mit kleinen Grüßen, Gedichten, Weisheiten, Sprüchen, etc.

 

1.

Advent

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
Aber als Knecht Ruprecht schon
Kommt der Winter hergeschritten,
Und alsbald aus Schnees Mitten
Klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch, fern und nah,
Bunt auf uns herniedersah,
Weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
Und das Jahr geht auf die Neige,
Und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
Heute bist du uns noch fern,
Aber Tannen, Engel, Fahnen
Lassen uns den Tag schon ahnen,
Und wir sehen schon den Stern.

Theodor Storm (1817-1888)

 

2.

Der Advent


Zeit der Muße, Zeit der Ruhe,
in der man sich was Gutes tue
und beizeiten nicht vergisst,
dass bald Weihnachten ist.
Achim Schmidtmann - spruecheportal.de


 

3.

Im Advent

Im Advent, der Zeit der Lichter,
wird ein jeder schnell zum Dichter,
denn in dieser stillen Zeit,
reicht ein leises Wort sehr weit.

Achim Schmidtmann - spruecheportal.de

 

4.

 

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit!

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

 

5.

 

Der Adventskranz

Mit vier Kerzen,
kommt von Herzen,
ein Geflecht,
falsch oder echt,
im schönen Advent,
das jeder kennt.

Achim Schmidtmann - spruecheportal.de

 

6.

 

Schwierige Zeiten für Nikolaus

von Gerhard P. Steil

Hallo Kinder, gebt Applaus,
Hier kommt euer Nikolaus.
Mit der Rute tief im Sack
und dem roten Weihnachtsfrack
bring ich, als Respektperson,
jedermann verdienten Lohn.
Ruprecht, als mein Sekundant,
ist letzte Nacht davon gerannt.
Der gute Mann ist nicht bereit
zur weihnachtlichen Mitarbeit.
Noch immer kann er nicht verstehn,
was letztes Jahr im Dorf geschehn.

Ich weiß noch, wie es damals war,
die Sachlage war ziemlich klar.
Geschenke hatten wir zu Hauf
auf unserm großen Schlitten drauf.
Jedoch - wir hatten falsch gedacht
und unnütz' Zeug herab gebracht.

Statt hier und da ein Ballerspiel
mit klar bestimmtem Angriffsziel
und Doping für den langen Weg
zur neu erbauten Diskotheke,
machten wir in Tradition
und ernteten nur Spott und Hohn.

Ein Bengel schrie: „Du Idiot"
und hat dem Ruprecht noch gedroht.
Als dieser dann, es war naiv,
die Erzengel zu Hilfe rief,
da war die Bande aufgebracht
und hatte kräftig Zoff gemacht.

Augenblicklich war Tumult.
Dem Ruprecht geb ich keine Schuld.
Tapfer, hat er sich gewehrt
und blieb auch beinah unversehrt.
Indes - er fiel in tiefen Schlaf,
als ihn ein rechter Haken traf.

Doch diesmal weiß ich garantiert,
dass sowas nicht noch mal passiert.
Es helfen mir, ich seh' mich vor,
drei Türsteher vom Himmelstor.
Und geht das schief, ich sag's grad raus,
fällt Nikolaus halt nächst' Jahr aus.

 

7.

 

Lied im Advent

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
daß er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.

Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.

Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

Matthias Claudius (1740-1815)

8.

 

4 Wochen

4 Wochen lang ist der Advent,
4 Wochen in denen ein Kerzlein brennt,
4 Wochen der Entspannung und Ruhe
4 Wochen in denen man Gutes tue
4 Wochen wo man sich macht bereit,
auf die schöne Weihnachtszeit.

Achim Schmidtmann - spruecheportal.de

 

9.

 

Woher stammt der Name "Advent" ?

Der Name "Advent" stammt aus dem lateinischen (adventus) und bedeutet übersetzt "Ankunft".
Im 5. Jahrhundert wurde im Gebiet um Ravenna in Italien erstmals Advent gefeiert.

Die Adventsliturgie wurde im 6. Jahrhundert von Papst Gregor dem Großen festgesetzt. Er bestimmte auch die Anzahl der Adventsonntage. Davor gab es eine wechselhafte Anzahl von bis zu 6 Adventsonntagen.
Die 4 Wochen deuten symbolisch auf 4000 Jahre, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste.
Der Papst Pius V. verfasste später endgültig die römische Adventsliturgie für die Kirche.
In früheren Jahren war die Adventszeit eine kirchliche Fastenzeit

 

10.

 

Adventstraditionen

Adventkranz: Die meisten Familien feiern den Advent mit einem Adventkranz, festlich geschmückt mit vier Kerzen.
Adventkränze werden meist aus dünnen Tannenzweigen gebunden.

Ein noch sehr junger Brauch, der erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts von den meisten Familien in Deutschland und Österreich übernommen wurde.
Der Adventkranz soll Symbol für den Kampf der Christen gegen das Dunkle des Lebens sein.

Der erste Adventkranz in Deutschland wurde von Johann Hinrich Wichern im Jahr 1839 vor der Betreuungsanstalt für Waisenkinder "Rauhes Haus" aufgestellt. Auf einem Holzreifen wurden damals 23 Kerzen angebracht. Vier große, weiße Kerzen symbolisierten die Sonntage bis zum Christtag, 19 kleine rote Kerzen die Werktage bis Weihnachten.
Jeden Tag wurde von den Kindern eine Kerze angezündet und am Heiligen Abend brannten alle Kerzen. Tannengrün Kränze verwendete Johann Hinrich Wichern ab dem Jahr 1860

 

11.

 

Adventsingen:

Regionen Österreichs und teilweise auch Deutschland das traditionelle Adventsingen statt.
Das Salzburger Adventsingen wurde 1946 als kleine, private Feier aus der Taufe gehoben und avancierte mit jährlich 40.000 Zuschauern im Großen Festspielhaus als drittwichtigste kulturelle Veranstaltung des Landes.
Im Wiener Rathaus wird jährlich ein internationales Adventsingen abgehalten

 

12.

 

Stimmungsvoller Advent

Opa ruht im Ohrensessel,
mit der Zeitung in der Hand
und die Oma löst die Fessel
von dem Braten ganz entspannt.

In der Küche blühen Fenster,
draußen ist es bitterkalt
und es ziehen Rauchgespenster
durch den schmalen Deckelspalt.

Sie verbreiten Festtagsdüfte,
kitzeln Opas alte Nas',
wirbeln Schatten durch die Lüfte,
blasen Kerzen nur zum Spaß.

Und im Ofen geht der Stollen,
später wird er schneebestäubt
und die kleinen Kätzchen tollen
bis sich Opas Nacken sträubt.

Langsam geht es an die Tafel,
alle Geister sind dabei,
große, kleine mit Geschwafel
schlemmen Omas allerlei.

Draußen leuchten Sternenlichter,
leise rieselt Pulverschnee,
alle rücken etwas dichter,
in dem Haus der guten Fee.

Immergrüne Tannenzweige,
schmücken einen Lichterkranz
und der Opa greift zur Geige
spielt zum leichten Flockentanz.

© Gabriela Bredehorn, 2011

 

13.

 

Advent, Advent

Advent, Advent
Advent, Advent, die erste Kerze brennt.
Die Weihnachtszeit beginnt.
Advent, Advent, die erste Kerze brennt.
Der Nikolaus kommt bestimmt.

Advent, Advent,die zweite Kerze brennt,
Das Haus ist voll Tannenduft.
Advent, Advent, die zweite Kerze brennt.
es liegt was in der Luft.

Advent, Advent, die dritte Kerze brennt.
nun ist es nicht mehr weit.
Advent, Advent, die dritte Kerze brennt.
Macht euch schon bereit.

Advent, Advent, die vierte Kerze brennt.
Die Päckchen sind gepackt.
Advent, Advent, die vierte Kerze brennt.
Bald ist Heilig´Nacht.

Advent, Advent, die fünfte Kerze brennt.
Doch das ist einerlei.
Denn wenn für dich die fünfte Kerze brennt,
ist Weihnachten vorbei.

 

14.

 

Die vier Kerzen

Autorin: Elsbeth Bihler

Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden. Sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße GLAUBEN. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße LIEBE. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in den Raum. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen. Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG.“ Mit einem Hölzchen nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte die anderen Lichter Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.

 

15.

 

Verse zum Advent

Autor: Theodor Fontane (1819-1898)

Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,
aber als Knecht Ruprecht schon
kommt der Winter hergeschritten,
und alsbald aus Schnees Mitten
klingt des Schlittenglöckleins Ton.

Und was jüngst noch fern und nah,
bunt auf uns herniedersah,
weiß sind Türme, Dächer, Zweige,
und das Jahr geht auf die Neige,
und das schönste Fest ist da.

Tag du der Geburt des Herrn,
heute bist du uns noch fern,
aber Tannen, Engel, Fahnen
lassen uns den Tag schon ahnen,
und wir sehen schon den Stern.

 

16.

 

Advent

Schneeflocken rieseln hernieder,
hüllen in Schleier die Stadt,
die sich nun festlich wieder
in Lichter gekleidet hat.

Rostrot ragt dort hoch zum Himmel
am Markt die Kirche empor,
und jenseits des Marktes Getümmel
singt "Jauchzet, frohlocket ...!"der Chor.

Freudig verkünden die Klänge,
an Glühweinbuden vorbei,
den Menschen im Gedränge,
dass Weihnachten, Friede sei.

Und sieh! Sie haben's vernommen,
zum weit geöffneten Tor
der Kirche sind sie gekommen,
steigen die Stufen empor.

Verzaubert vom Weihnachtsklang
stehen sie andächtig, still
und lauschen dem hellen Gesang,
der alle beglücken will.

© Ingrid Herta Drewing, 2008
Aus der Sammlung Advents- und Weihnachtszeit

 

17.

 

Advent

Es treibt der Wind im Winterwalde
Die Flockenherde wie ein Hirt,
Und manche Tanne ahnt, wie balde
Sie fromm und lichterheilig wird,
Und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
Streckt sie die Zweige hin - bereit,
Und wehrt dem Wind und wächst entgegen
Der einen Nacht der Herrlichkeit.

Rainer Maria Rilke (1875-1926)

 

18.

 

Vorweihnachtstrubel

Grüner Kranz mit roten Kerzen
Lichterglanz in allen Herzen
Weihnachtslieder, Plätzchenduft
Zimt und Sterne in der Luft.
Garten trägt sein Winterkleid
wer hat noch für Kinder Zeit?

Leute packen, basteln, laufen,
grübeln, suchen, rennen, kaufen,
kochen, backen, braten, waschen,
rätseln, wispern, flüstern, naschen,
schreiben Briefe, Wünsche, Karten,
was sie auch von dir erwarten.

Doch wozu denn hetzen, eilen,
schöner ist es zu verweilen,
und vor allem dran zu denken,
sich ein Päckchen Zeit zu schenken.
Und bitte lasst doch etwas Raum
für das Christkind unterm Baum!

Ursel Scheffler

 

19.

 

Adventskalender

Adventskalender sehr beliebt,
bei Groß, bei Klein und Alt,
weil es da schöne Sachen gibt,
man freut sich täglich halt.

Die Türchen harren ganz versonnen,
die Zeit will einfach nicht vergehn’ ,
nun muss doch bald ein Mensch mal kommen
und hinter unser Türchen sehn.

Ganz stolz sagt Türchen Nummer eins,
ich fang als erste heute an,
da meint die zehn, die eins wär’ meins,
hätt’ ich die Null nicht hintendran.

Wenn ich die erste Tür nur wär’,
und würd’ die Kinder überraschen,
dann käm’ es nicht von ungefähr,
dass sie die eins vernaschen.

Zum Trost, sie kann ja nichts dafür
und tut es noch so weh,
hätt’ sie zwei Nullen an der Tür,
dann stündt sie vorm WC.


 

20.

 

Advent

Im Advent bei Kerzenschein
die Kindheit fällt dir wieder ein.
Ein Adventskranz mit seinen Kerzen
lässt Frieden strömen in unsere Herzen.
Des Jahres Hektik langsam schwindet
und Ruhe endlich Einkehr findet.
Ein Tag, er kann kaum schöner sein,
als im Advent bei Kerzenschein.

Elise Hennek

 

21.

 

Am vierten Sonntage im Advent

Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff
Evang.: Vom Zeugnisse Johannis


Fragst du mich, wer ich bin? Ich berg' es nicht:
Ein Wesen bin ich sonder Farb' und Licht.
Schau mich nicht an; dann wendet sich dein Sinn;
Doch höre, höre, höre! denn ich bin
Des Rufers in der Wüste Stimme.

In Nächten voller Pein kam mir das Wort
Von ihm, der Balsam sät an Sumpfes Bord,
Im Skorpion der Heilung Öl gelegt,
Dem auch der wilde Dorn die Rose trägt,
Der tote Stamm entzündet sein Geglimme.

So senke deine Augen und vernimm
Von seinem Herold deines Herren Grimm,
Und seine Gnade sei dir auch bekannt,
Der Wunde Heil, so wie der schwarze Brand,
Wenn seiner Adern Bluten hemmt der Schlimme.

Merk auf! Ich weiß es, daß in härtster Brust
Doch schlummert das Gewissen unbewußt;
Merk auf, wenn es erwacht; und seinen Schrei
Ersticke nicht, wie Mutter sonder Treu'
Des Bastards Wimmern und sein matt Gekrümme!

Ich weiß es auch, daß in der ganzen Welt
Dem Teufel die Altäre sind gestellt,
Daß Mancher kniet demütig nicht gebeugt;
Und überm Sumpfe engelgleich und leicht
Der weiße Lotos wie ein Kindlein schwimme.

Es tobt des tollen Strudels Ungestüm,
Und zitternd fliehen wir das Ungetüm;
Still liegt der Sumpf und lauert wie ein Dieb:
Wir pflücken Blumen, und es ist uns lieb
Zu schaun des Irrlichts tanzendes Geflimme.

Drum nicht vor dem Verruchten sei gewarnt;
Doch wenn dich süßer Unschuld Schein umgarnt,
Dann lächelt der Vampyr, dann fahr' zurück
Und senke tief, o tief in dich den Blick,
Ob leise quellend die Verwesung klimme!

Ja, wo dein Aug' sich schaudernd wenden mag,
Da bist du sicher mindestens diesen Tag;
Doch gift'ger öfters ist ein Druck der Hand,
Die weiche Träne und der stille Brand,
Den Lorbeer treibend aus Vulkanes Grimme.

Ich bin ein Hauch nur; achtet nicht wie Tand
Mein schwaches Wehn, um dess, der mich gesandt.
Erwacht, erwacht! Ihr steht in seinem Reich;
Denn sehet, er ist mitten unter euch,
Den ihr verkennt, und ich bin seine Stimme!

Annette von Droste-Hülshoff

 

22.

 


Im Licht des Advent

Leise, still, den Weg gehen,
hinein in den Morgen,
hinein in das Licht.
Die Strahlen der Sonne
leuchten von weither.
Sie kleiden golden
die nackten Bäume.
Werfen ihre Schatten
in den Schnee und
umspielen sie mit Licht.
Sie zaubern Wärme
in kalten Winter,
Licht in nebeldunkle Zeit.
Wecken heilende Wunder
der Freude und des Friedens.
Strahlen der Sonne,
im Licht der Liebe.

© Heidemarie Chaerling, 2011
Aus der Sammlung Liebe

 

23.

 

Advent in Berlin

Auf einem Weihnachtsmarkt der Hauptstadt
einer vergangenen Republik,
an die er viel zu lang geglaubt hat,
steht ein betrunkener Bolschewik.

Rechts hält er seine Papirossi,
links eine Flasche Alkohol.
Egal, ob Wessi oder Ossi:
„Zum Wohl“, grüßt er, „zum Grotewohl!“

Seit Stunden singt er immer wieder –
und schwankt dabei von Stand zu Stand –
dieselben alten Weihnachtslieder,
die Flasche in der schweren Hand.

Singt jedes Lied aus voller Kehle,
als wären die anderen gar nicht da,
aus Leibeskraft, mit ganzer Seele:
„O Tannenbaum, halleluja!“

Bald denkt er nicht mehr an die Sorgen
und Nöte aus der letzten Zeit.
Schön ist das Leben – was ist morgen?
Ach, morgen ist ja noch so weit.

Kein Hut wärmt seinen Kopf, den kahlen.
Durch seine Jacke pfeift der Wind.
Doch seine klaren Augen strahlen
und leuchten wie bei einem Kind.

Berlin bleibt stehen und hört ihm zu.

Und irgendwo ruft einer: „Du,
komm, sing dich ein in unsere Herzen,
kurz ist die Zeit der Fröhlichkeit.
Triffst du auch Quinten nicht und Terzen,
sing uns von Engeln, Sternen, Kerzen,
sing weiter, bis die Ohren schmerzen ...

du armer Geist,
du reicher Geist,
du schöner Geist der Weihnachtszeit.

© Andreas Kley, 2007

 

24.

 

Seltsame Töne

Autorin: Anita Menger

Ein Kichern und Tuscheln,
ein Wispern und Raunen.
Die seltsamen Töne,
sie lassen mich staunen.

Hier sitzen die Engel
und singen im Chor.
Dort werkeln sie eifrig –
was geht denn da vor?

Die himmlischen Lieder,
geübt mit viel Fleiß.
Geschenke gebastelt –
das ist der Beweis!

Auch riecht es nach Plätzchen
mit Anis und Zimt.
Es weihnachtet wieder –
jetzt weiß ich’s bestimmt.

 

 

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